Zella-Mehlis. Suchtrupps der Polizei haben gestern erneut den Fundort der Leiche von Mary-Jane weiträumig überprüft. "60 Beamte sind heute draußen im Gelände bei Zella-Mehlis, ohne Spürhunde", sagte ein Sprecher im thüringischen Suhl. Die Sonderkommission (Soko) wurde um 50 auf 150 Mitarbeiter verstärkt. Die Leiche der Siebenjährigen war am Sonnabend von Wanderern in einem Bach nahe ihrer Heimatstadt entdeckt worden. Die Erstklässlerin war am Freitag vom Hort nicht nach Hause gekommen.

Die Suche konzentriert sich weiter auf einen etwa 40 Jahre alten Mann, der nach Zeugenaussagen als "zeitweiliger Begleiter" mit dem Mädchen kurz vor dessen Tod gesehen wurde. Er sei schlank, habe ein Baseballkappe getragen und einen Drei-Tage-Bart, hieß es. Der Mann wird mithilfe eines Phantombildes gesucht. Mehrere Hundert Hinweise sind laut Polizei bisher aus dem gesamten Bundesgebiet zu dem Gesuchten eingegangen. Zeugenaussagen erhofft sich die Soko auch von einer Wandergruppe. Sie soll aus sieben oder acht Personen bestehen und sich am vorigen Freitag zwischen 19.30 und 20 Uhr in dem Wald aufgehalten haben, in dem später die Leiche des Kindes gefunden wurde. Nach ersten Erkenntnissen war die Gruppe auf einem Grillplatz.

Die Ermittler haben ihre Recherchen auch auf das Bundesgebiet ausgedehnt. Es werden Parallelen zu anderen Mordfällen geprüft. Offenbar schließen die Beamten nicht aus, dass Mary-Janes Mörder ein Serientäter ist. Die Leiche des Kindes wurde gestern für die Beerdigung freigegeben.