Polizei suchte im Schlachtensee nach dem vermissten 16-jährigen Austauchschüler aus den USA. Rettungskräfte fanden schließlich seine Leiche.

Berlin. Die Polizei-Spürhunde Gina, Lago und Maja sollten die traurige Gewissheit bringen: Siesuchten am Mittwoch am Schlachtensee in Zehlendorf nach einem vermissten 16-jährigen Austauschschüler aus den USA. Am Mittwochnachmittag finden Polizeitaucher dann die Leiche eines Mannes, sagte ein Feuerwehrsprecher. Zwar stehe die Identität noch nicht abschließend fest, „aber wir gehen davon aus, dass es sich um den 16-Jährigen handelt“. Der Jugendliche war am Dienstagabend beim Schwimmen nach Aussage seiner Begleiter plötzlich untergegangen.

Die auf menschliche Gerüche trainierte Nase des gut ausgebildeten Hundes ziegt gen Wasseroberfläche. Mit ihren Pfoten stützt sich die Schäferhündin auf der vorderen Kante des Motorbootes ab. „Sie soll anschlagen, wenn sie Wassergase riecht“, erläutert Polizeisprecherin Kerstin Ziesmer. Jede Leiche erzeuge Gase - und die steigen auf. Die Boote gleiten gemächlich über den See.

Die Feuerwehrleute und Polizisten wissen nur grob, an welcher Stelle sie den Schlachtensee nach dem Jugendlichen absuchen sollen. „400 Meter sind es bis zum anderen Ufer“, sagte Feuerwehr-Sprecher Sven Gerling. Rechts und links davon tasten die Taucher in einem Streifen von 100 Metern den Boden des Sees ab.

Der 16-Jährige aus dem US-Bundesstaat Massachusetts sei von einem 15-jährigen Mädchen und einem 16-Jährigen zum Baden begleitet worden, sagt Ziesmer. Nachdem sie den Jungen nicht mehr sahen, „schwammen sie zurück ans Ufer und verständigten die Rettungskräfte“. Eine erste Suchaktion am Dienstagabend war erfolglos geblieben.

Auf dem See schwimmen rote Bojen. Sie markieren die Stellen, an denen sich die Taucher in fast acht Metern Tiefe bewegen. „Die Sicht ist gleich null“, sagt einer von ihnen, als er aus dem Wasser steigt. Er schätzt die Wassertemperatur auf 15 Grad Celsius. Das sei vergleichsweise warm.

Die Suche gestaltet sich schwierig. An einer Stelle schlagen die Hunde an, die Taucher finden jedoch zunächst nichts. Erst am Nachmittag spüren sie eine männliche Leiche auf.

Das Baden ist im Schlachtensee erlaubt. Eine Badeaufsicht gibt es nicht. Dennoch zieht der See bei gutem Wetter Hunderte Badegäste an. (dapd/abendblatt.de)