Wellington. Happy Feet lebt auf: Der Kaiserpinguin steht wieder und ist munterer, nachdem ihm gestern zum zweiten Mal Sand aus dem Magen gespült worden war. Den Eingriff nahm ein Team von Ärzten vor, das von Magen-Darm-Spezialist John Wyeth unterstützt wurde, der am Krankenhaus von Wellington sonst nur Menschen operiert. Die Ärzte hatten einen Schlauch mit einer Kamera durch den geschwollenen Darm des Pinguins geschoben und den Sand aus dem Magen gespült. Sie hoffen nun, dass Happy Feet den restlichen Sand selbst ausscheiden kann.

Es seien etwa die Hälfte des verbliebenen Sandes und einige Stöckchen entfernt worden, sagte die Sprecherin des Zoos, Kate Baker. "Das sind positive Nachrichten, aber er ist noch nicht über den Berg", sagte sie. Er habe gestanden und viel munterer ausgesehen als nach seiner Ankunft im Zoo am Freitag.

Happy Feet hatte den Sand offenbar mit Schnee verwechselt, den Pinguine zur Flüssigkeitsaufnahme im Winter fressen. Wann der Pinguin, der nach einem Zeichentrickfilm benannt wurde, nach Hause in die Antarktis zurückkehren kann, bleibt unklar. Morgen soll der Vogel noch einmal geröntgt werden, um zu sehen, wie der Heilungsprozess verläuft. Der Kaiserpinguin hatte sich 3500 Kilometer verschwommen und war vergangene Woche in Neuseeland an einem Strand entdeckt worden. Der Wuppertaler Zoodirektor und Pinguin-Experte Dr. Ulrich Schürer: "Er ist nicht der erste Kaiserpinguin, der in Australien oder Neuseeland gelandet ist. Manchmal verlieren sie eben die Orientierung und kommen dann irgendwo an Land, wo sie nicht sein dürften. In der Literatur gibt es da einige Nachweise. Es ist aber natürlich nicht so, dass es andauernd vorkommt."