Forscher rätseln. “Einer der wichtigsten Funde der Archäologie“

Hamburg. Lockiges Haar umrahmt das Gesicht. Die Nase wirkt kräftig, der Mund freundlich, das Kinn energisch. Ist das Jesus Christus?

Für Ziad al-Saad, Leiter der Staatlichen Antikenverwaltung in Amman, ist die kleine Metalltafel mit dem Porträt "einer der wichtigsten Funde in der Geschichte der Archäologie". Das Metall ist nach Laboruntersuchungen etwa 2000 Jahre alt und diente nach Meinung des jordanischen Chef-Archäologen den geflüchteten Jesus-Jüngern in den ersten Jahrzehnten nach der Kreuzigung als Schreibmaterial. Die Tafel stammt aus einem von rund 70 Ringbüchern, die ein Beduine in einer jordanischen Felsenhöhle gefunden und nach Israel geschmuggelt haben soll. Heutiger Besitzer ist der Urenkel des Entdeckers, der Lastwagenfahrer Hassan Saeda aus dem Dorf Shibli-Umm Al-Ghanam in Galiläa.

Die israelische Antikenbehörde bezeichnet die "Blei-Kodizes" indes als eine Fälschung. Wissenschaftler versuchen jetzt, die Wahrheit über den Fund herauszufinden.