300 Exemplare mehr als bei der Zählung 2007 nachgewiesen

Neu-Delhi. Der Bestand der vom Aussterben bedrohten frei lebenden Tiger in Indien hat sich erhöht. Eine Zählung ergab, dass mindestens 1706 in den Wäldern leben. Das waren rund 300 mehr als bei der letzten Zählung vor vier Jahren. Das teilten die Behörden gestern mit.

"Wir können mit dem zufrieden sein, was wir geschafft haben, aber die Gefahren drohen weiterhin", sagte Indiens Umweltminister Jairam Ramesh auf einer internationalen Tiger-Konferenz in Neu-Delhi. Er mahnte, nun nicht nachzulassen. Naturschützer setzten versteckte Kameras und DNA-Tests ein, um die Großkatzen in den 19 Unionsstaaten zu zählen, in denen sie noch in Freiheit leben. Mit einbezogen wurden 70 Tiger in einem Reservat, die bei der letzten Zählung 2007 ausgelassen worden waren. Ohne Berücksichtigung dieser Tiere wuchs die Tigerpopulation um 16 Prozent.

Vor rund 100 Jahren hatten Schätzungen zufolge 100 000 Exemplare in den indischen Wäldern gelebt. Seitdem ist ihr Lebensraum stark geschrumpft. Außerdem machen Wilderer Jagd auf die Tiger, deren Körperteile in der traditionellen chinesischen Medizin eingesetzt werden. 2002 wurden 3600 der Katzen gezählt, 2007 lebten nur noch 1411 Tiger in Freiheit.