Dorothea Puentes Opfer waren ältere oder behinderte Menschen, die zu Gast in ihrer Pension waren. Die Leichen vergrub sie im Garten.

Los Angeles. Hinter der Fassade der freundlichen Großmutter versteckte sich eine grausame Serienmörderin: Dorothea Puente wurde in den 90er Jahren wegen der Ermordung mehrerer Gäste ihrer Pension zu lebenslanger Haft verurteilt, am Sonntag ist sie im Alter von 82 Jahren in einem Gefängnis in Kalifornien gestorben. Die Strafvollzugsbehörden des US-Bundesstaates gaben an, Puente sei in der Haftanstalt Chowchilla südöstlich von San Francisco eines „natürlichen Todes“ gestorben, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Puentes Opfer waren ältere oder behinderte Menschen, deren Rentenbezüge sie dann kassierte.

Bereits Anfang der 80er Jahre geriet Puente ins Visier der Justiz, als sie im obersten Geschoss ihres Hauses in Sacramento Zimmer vermietete. Weil sie mehrere ältere Gäste unter Drogen setzte und ihre Schecks raubte, wurde Puente zu fünf Jahren Haft verurteilt – kam aber frühzeitig frei. Anschließend baute sie ihr ganzes Haus zu einer Pension um. In der Nachbarschaft galt Puente als nette Dame, die ihre Gäste mit kleinen Geschenken und leckeren Mahlzeiten verwöhnte. Nach dem Verschwinden eines geistig behinderten Mannes, den eine Hilfsorganisation in der Pension einquartiert hatte, wurde die Polizei 1988 misstrauisch. Im Garten vergraben fanden die Ermittler sieben Leichen.

Puente konnte fliehen und wurde erst Tage später in einer Kneipe in Los Angeles verhaftet. Eine Jury verurteilte sie 1993 wegen Mordes in drei Fällen zu lebenslanger Haft. In sechs weiteren Fällen konnten sich die Geschworenen nicht auf die Schuld Puentes einigen. Ihr Haus wurde im vergangenen Jahr für 215.000 Dollar (152.000 Euro) versteigert. Die neuen Eigentümer, ein US-Paar, gaben der Zeitung „Sacramento Bee“ zufolge an, kein Problem mit der grausigen Geschichte des Anwesens zu haben. „Das ist ein schönes, kleines Haus“, sagten sie. (afp)