Zwei Tote bei Bootsunfall. Ein Deutscher unter den Überlebenden

Buenos Aires. Sie suchten den Nervenkitzel, den besonderen Kick, der einen erschaudern lässt, wenn man der unbezähmbaren Naturgewalt ganz nahe ist. Fast zwei Millionen Liter Wasser stürzen jede Sekunde aus 75 Metern herab, hier, an den weltberühmten Iguazú-Fällen im Nordosten Argentiniens. Zu Zehnt saßen sie, zumeist Touristen - darunter ein Deutscher - und die Crew, in einem Schlauchboot mit Außenbordmotor, das in den tosenden Fluten nur schwer zu steuern ist.

Plötzlich wurden sie von einer Welle erfasst und gegen einen Felsen geworfen. Das Boot kenterte, alle gingen über Bord. Trotz Schwimmwesten kämpften sie mit aller Kraft, um nicht von den Strudeln in die Tiefe gezogen zu werden. Zwei Amerikaner, ein 70-jähriger Mann und seine 28 Jahre alte Frau, schafften es nicht; sie ertranken. Den anderen acht gelang es schließlich, einen glitschigen Felsen zu erklimmen. Binnen Minuten machten sich Retter aus Argentinien und dem benachbarten Brasilien auf den Weg, setzten dabei auch einen Hubschrauber ein. Nach und nach bargen sie die Überlebenden von dem Felsen und brachten sie in Krankenhäuser. Bis auf einen Touristen, der einen Schock erlitten hatte, konnten alle nach ambulanter Behandlung wieder entlassen werden.

Die Iguazú-Wasserfälle stehen als Unesco-Weltkulturerbe unter besonderem Schutz. Jedes Jahr bewundern Millionen Touristen aus aller Welt das Naturschauspiel. Nach Angaben der argentinischen Behörden war dies der erste tödliche Unfall.