Koblenz. Der wegen sexuellen Missbrauchs in 160 Fällen angeklagte Detlef S., 48, aus Fluterschen (Rheinland-Pfalz) hat gestern ein umfassendes Geständnis abgelegt. Der Angeklagte ließ vor dem Koblenzer Landgericht über seinen Anwalt mitteilen, er habe sich "grundsätzlich falsch verhalten".

Er räumte ein, seine Tochter, 18, und die Stieftochter, 27, zur Prostitution gezwungen zu haben. Bislang hatte er nur den Missbrauch an seiner leiblichen Tochter gestanden und zugegeben, acht Kinder (eines starb) mit seiner Stieftochter gezeugt zu haben.

Sein Anwalt beantragte neun Jahre und sechs Monate Haft. Die Taten seien alle im familiären Umfeld geschehen, argumentierte der Verteidiger. Es sei ausgeschlossen, dass er zu seiner jetzigen Familie zurückkehre oder nach der Verbüßung der Haftstrafe eine neue Familie gründe. Eine Gefahr für die Allgemeinheit bestehe daher nicht.

Die Staatsanwaltschaft forderte 14 Jahre und sechs Monate sowie anschließende Sicherungsverwahrung. Sie bezeichnete das Geständnis als ein "taktisches Vorgehen". Detlef S. zeige keine wirkliche Reue. Die Anklage sieht es als erwiesen an, dass er über Jahrzehnte hinweg seine Tochter sowie seine Stiefkinder misshandelt hat. Das Urteil soll heute verkündet werden.