Berlin. Nach einem Wohnungsbrand in Berlin-Neukölln, bei dem am Sonnabend zwei Erwachsene sowie ein zehn Tage alter Säugling ums Leben kamen, wird wegen versuchten Mordes und schwerer Brandstiftung ermittelt. 17 Menschen hatten bei dem Feuer in einem Hinterhaus an der Sonnenallee zum Teil schwere Verletzungen erlitten.

Bei den Ermittlungen geht es laut Staatsanwaltschaft derzeit vor allem um den Verdacht, dass ein im Haus stehender Kinderwagen möglicherweise angezündet worden sei. In dem Haus leben vor allem Menschen aus der Türkei, Bosnien, Bulgarien und Rumänien. Es werde in alle Richtungen ermittelt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft gestern. Hinweise auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund gebe es nicht.

Die drei Opfer erlagen Rauchgasvergiftungen, wie der Sprecher weiter mitteilte. Das hätten die Obduktionen ergeben. Medienberichten zufolge handelte es sich bei ihnen vermutlich um eine Familie, die aus dem früheren Jugoslawien stammt. Die Identitäten der drei Verstorbenen seien immer noch nicht zweifelsfrei geklärt, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Nach den Löscharbeiten war das Hinterhaus gesperrt worden, weil alle Wohnungen unbewohnbar sind.

Der Brand war Sonnabend früh ausgebrochen. Ein Mann wollte sich durch einen Sprung aus einem Fenster in der ersten Etage retten. Er starb wenig später. Die Frau und der Säugling waren tot in einer Wohnung in derselben Etage gefunden worden.