Erst das Beben und der Tsunami, dann die Angst vor dem großen Atomunfall: Teile Japans liegen in Schutt und Asche, die Zahl der Toten steigt. Das THW macht sich auf den Weg nach Japan.

Tokio. Erst kam das schwere Erdbeben, dann folgte der Tsunami. In Japan wurden wohl über 1000 Menschen in den Tod gerissen und einen gefährlichen Atomunfall ausgelöst. Nach dem schwersten Erdbeben in der Geschichte des Landes rief die Regierung den Atomalarm aus. Experten und Politiker sprachen von der Möglichkeit einer drohenden Kernschmelze. Zuvor hatte eine Riesenwellen an der Küste Lastwagen, Gebäude und Bewohner weggespült. In vielen Ländern rund um den Pazifik brachten sich Menschen aus Angst vor dem Tsunami in Sicherheit.

Das Beben hatte eine Stärke von 8,9. Das Ausmaß der Katastrophe wurde nach und nach sichtbar: Die Zahl der Toten steige wahrscheinlich über 1000, meldete die Nachrichtenagentur Kyodo in der Nacht zu Samstag. Allein in der nordöstlichen Hafenstadt Sendai wurden 200 bis 300 Leichen gezählt, wie Kyodo unter Berufung auf die Polizei berichtete. Immer wieder erschütterten Dutzende Nachbeben das Land. Das Desaster nahm am Freitag gegen 14.45 Uhr Ortszeit (6.45 Uhr MEZ) seinen Lauf, als der Boden gewaltig bebte. Das Zentrum der Erschütterung lag 24,4 Kilometer unter dem Meeresboden, 130 Kilometer östlich der Stadt Sendai und knapp 400 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Tokio.

+++Der Liveticker zum Unglück in Japan+++

Unterdessen stieg die Radioaktivität nach dem Ausfall des Kühlsystems im Umkreis japanischen Atomkraftwerk Fukushima Daiichi Nummer 1 drastisch an. Die Behörden teilten mit, dass sich die Radioaktivität im Innern um das Tausendfache des Normalwerts erhöht habe. Es könnte Radioaktivität ausgetreten sein. Der Premierminister Naoto Kan weitete daher den Evakuierungsbereich aus. Kan rief die Menschen dazu auf, in einem Radius von zehn Kilometern um das Kraftwerk ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Die Menschen waren zuvor aufgefordert worden in einem Umkreis von drei Kilometern, ihr Haus zu verlassen. Wie die Internationale Atomenergiebehörde IAEA in Wien mitteilte, habe sich Japan dazu entschlossen, in dem Problemreaktor Druck abzulassen. Wie die japanischen Behörden mitteilten soll der kontrolliert freigesetzte Dampf gefiltert werden, um Radioaktivität in der Anlage zu halten. Nach einer Experteneinschätzung aus Wien ist es aber unwahrscheinlich, dass in solch einer Situation keinerlei Radioaktivität freigesetzt wird.

Durch das verheerende Erdbeben am Freitag war die Stromversorgung für das Kühlsystem ausgefallen und der Druck im Reaktor weiter angestiegen. Die Regierung rief für das Kraftwerk den Notstand aus. Die Evakuierungen wurden nach dem Anstieg der Radioaktivität ausgeweitet, wie die Behörden mitteilten. Zuvor hatte die Regierung angeordnet, rund 3.000 Anwohner in Sicherheit zu bringen. Sie sollten mindestens drei Kilometer Abstand von der Anlage halten und sich innerhalb von Gebäuden aufhalten. Um den gestiegenen Druck in einem der sechs Reaktoren zu reduzieren, wollen die Behörden dort etwas radioaktiven Dampf ablassen. Die Atomsicherheitsbehörde erklärte, der Druck sei auf das Anderthalbfache des Normalwerts angestiegen. Die im Wasserdampf enthaltene Radioaktivität werde aber die Umwelt oder die menschliche Gesundheit nicht beeinträchtigen.

Kabinettssekretär Yukio Edano erklärte, die freigesetzte Menge an Radioaktivität sei "sehr gering“. Weil bereits Evakuierungen angeordneten seien und der Wind Richtung Meer wehe, "können wir Sicherheit garantieren“, sagte Edano auf einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz.

Die Ingenieure täten ihr Möglichstes, um das Kühlsystem des etwa 270 Kilometer nordöstlich von Tokio gelegenen Atomkraftwerks wieder in Betrieb zu setzen, teilte die Atomaufsichtsbehörde mit. Der Erfolg dieser Maßnahme sei jedoch nicht garantiert. Nach dem Ausfall des Kühlsystems hatten selbst die Notstromgeneratoren versagt. Ein Mitarbeiter der Atomsicherheitsbehörde erklärte, derzeit werde der Reaktor mit einem zweiten System gekühlt, das aber nicht so effektiv sei wie die eigentliche Anlage.

Zu einem Austritt von Radioaktivität war es zunächst nicht gekommen, wie Kabinettssekretär Edano mitteilte. Als Vorsichtsmaßnahme war aber der Notstand ausgerufen worden. Insgesamt wurden wegen des Bebens zehn Reaktoren abgeschaltet. US-Außenministerin Hillary Clinton erklärte, Washington stelle Japan Kühlflüssigkeit zur Verfügung. Gewährsleute erklärten später, die USA hätten Japan zwar die Bereitstellung von Kühlmittel angeboten, Tokio habe dies aber abgelehnt.

In der von dem verheerenden Erdbeben der Stärke 8,9 am schwersten betroffenen Präfektur Miyagi brach im Turbinenraum einer weiteren Atomanlage in Onagawa ein Feuer aus. Rauch stieg aus dem Gebäude auf, das abseits des Reaktorblocks liegt. Das Feuer konnte gelöscht werden, wie der Betreiber Tohoku Electric Power mitteilte.

An der Ostküste der japanischen Hauptinsel Honshu fielen Gebäude wie Kartenhäuser zusammen, eine Wasserwand riss Autos, Häuser und Menschen mit, Fabriken explodierten. Ein Passagierzug wurde an der Küste vermisst, berichtete die Agentur Kyodo. Wie viele Menschen in dem Zug waren, war nicht bekannt. Weltweit herrschte große Sorge, dass sich die Lage im Atomkraftwerk Fukushima dramatisch zuspitzen könnte. Dort gab es gefährliche Probleme mit dem Kühlwasser. Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) sagte, dass „äußerstenfalls eine Kernschmelze“ drohe. Dies könne bis zu drei Blöcke des AKW betreffen. „Das ist eine ernste Situation“, erläuterte Röttgen am Freitagabend in Bonn.

Die japanische Regierung tue alles, um die ausgefallene Notstromversorgung für das Kühlsystem wieder in Betrieb zu bekommen. Für Deutschland bestehe selbst im Fall einer Kernschmelze keine Gefahr. Die USA schickten Reaktorkühlmittel nach Japan. Außenministerin Hillary Clinton sagte, die US-Luftwaffe habe aufbereitetes Kühlwasser zu der Krisen-Anlage transportiert. Der US-Reaktorexperte Robert Alvarez sprach von einem „beängstigenden Rennen gegen die Zeit“. Rund 3000 Anwohner des Reaktors Fukushima waren nach den Erdstößen in Sicherheit gebracht worden. Erstmals in der Geschichte Japans gab es damit Evakuierungen wegen eines Atomalarms. In einem etwas größeren Gebiet in bis zu zehn Kilometern Entfernung sollten die Bewohner in ihren Häusern bleiben, berichtete der Rundfunksender NHK.

Ein Feuer in einem Turbinengebäude eines anderen Atomkraftwerks, des AKW Onagawa, wurde nach einigen Stunden gelöscht. Die Betreibergesellschaft erklärte, dass keine radioaktive Strahlung ausgetreten sei. Der deutsche Unternehmensberater Serkan Toto erlebte das schwere Erdbeben in Japan am Flughafen Tokio-Narita. „Alle Menschen um mich warfen sich auf den Boden, manche suchten unter Tischen Schutz“, schrieb er am Freitag in einer E-Mail.

In Sendai und Umgebung – der besonders betroffenen Region in der Präfektur Miyagi – überflutete eine zehn Meter hohe Welle sämtliche Küstengebiete, den Hafen ebenso wie zahlreiche Fischerdörfer. Die Behörden riefen die Bewohner auf, sich in höher gelegene Gebiete oder in obere Stockwerke zu retten. Lastwagen, Gebäude und Menschen wurden von dem Tsunami verschlungen. In Sendai leben etwa eine Million Menschen. Flüsse traten über die Ufer. Nach Polizeiangaben wurde ein Schiff mit rund 100 Menschen an Bord fortgespült. Das japanische Innenministerium teilte nach Angaben des Senders NHK mit, in Städten und Präfekturen seien etwa 100 Brände gemeldet worden.Fernsehbilder aus der Provinz Iwate zeigten ganze Straßenzüge mit eingestürzten Häusern. In Tokio waren die Telefonnetze stundenlang überlastet, Menschen konnten ihre Angehörigen nicht erreichen. Mehr als vier Millionen Haushalte waren ohne Strom.

Die U-Bahn wurde vorübergehend geschlossen genauso wie Flughäfen in der Region. Betroffen vom Ausfall war auch der Schnellzug Shinkansen. Auf den Straßen bildeten sich lange Staus, an den Bahnhöfen strandeten massenweise Pendler. Viele Menschen trugen Helme aus Angst vor herabstürzenden Gegenständen. Mehrere Nachbeben erschreckten die Bewohner. Bundeskanzlerin Angela Merkel, die EU und US-Präsident Barack Obama boten Japan rasche Hilfe an. Japan bat die USA um Einsatz der im Land stationierten US-Streitkräfte. Im Nordosten Japans leben etwa100 Bundesbürger, erläutere Bundesaußenminister Guido Westerwelle. Hinweise auf deutsche Opfer gab es bisher nicht.

Rund um den Pazifik wurden in etwa 50 Ländern zeitweise Tsunami-Warnungen ausgelöst. Das Pazifische Tsunami-Zentrum in Los Angeles warnte die Bewohner der gesamten Pazifikküste von Alaska bis Chile vor einer drohenden Flutwelle. Auf Taiwan und den Philippinen blieb der befürchtete Tsunami aber aus. Auch für Indonesien und Russland war Tsunamialarm ausgerufen worden. An der US-Westküste gab es zunächst keine größeren Schäden. Einige Länder hoben ihre Warnungen bereits wieder auf. Das Beben ist nach Einschätzung von Forschern mit dem Tsunami im Dezember 2004 in Südostasien vergleichbar. Es sei zwar nicht ganz so groß, aber von ähnlichen Ausmaßen, sagte der Seismologe Michael Weber vom Deutschen Geoforschungszentrum in Potsdam.

Ausläufer des Tsunamis, durch das verheerende Erdbeben vor der Küste japans, haben Schäden an der Küste Kaliforniens angerichtet. Die zwei Meter hohen Wellen trafen am Freitag auf die Stadt Crescent City. Rund 35 Boote und die meisten Anlegestellen im Hafen wurden zerstört. Experten schätzten die Schäden in einer ersten Kalkulation auf rund zwei Millionen Dollar. Tausende Einwohner an der Küste wurden nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde vorsichtshalber in Sicherheit gebracht. Vier Personen wurden den Behörden zufolge von einer Welle ins Meer gerissen, kurz darauf jedoch gerettet.

Über Monate hinweg kann es auch noch schwere Nachbeben mit Stärken bis zu 8 geben. Das Beben löste auch an den Börsen Schockwellen aus. Japan ist die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt. Die Auswirkungen der Katastrophe waren von New York bis Frankfurt zu spüren. In Japan bebt immer wieder die Erde. Die bisher verheerendste Katastrophe erlebte das Inselreich 1923, als ein Beben der Stärke 7,9 Tokio und weite Teile Yokohamas zerstörte. Mehr als 143 000 Menschen kamen damals um. (abendblatt.de/dapd/dpa)

Lesen Sie hier die Ereignisse noch einmal im Liveticker nach:

Das Erdbeben in Japan hatte die Stärke 8,9, der daraus entstandene Tsunami überflutete die Küsten komplett. Die Zahl der Toten und Verletzten steigt immer weiter, aber noch immer ist das gesamte Ausmaß der Katastrophe nicht abzusehen. Verfolgen Sie hier im Live-Ticker die aktuelle Entwicklung.

20.34 Uhr: Die erste Nacht nach dem schwersten Erdbeben in der Geschichte Japans haben Millionen Menschen in völliger Dunkelheit verbracht. Mehr als acht Millionen Haushalte hatten weder Strom noch Telefon, in hunderttausenden weiteren fielen auch Gas und Wasser aus.

20.10 Uhr: Der Norden Japans ist in der Nacht von einem weiteren schweren Erdbeben erschüttert worden. Das Beben habe eine Stärke von 6,6 gehabt, meldete der Fernsehsender NHK.

19.50 Uhr: Nach den Worten des japanischen Industrie- und Handelsministers ist ein geringfügiger Austritt radioaktiven Materials aus der Anlage in der Provinz Fukushima nicht ausgeschlossen. Es werde erwogen, radioaktiven Dampf abzulassen, um den Druck in einem Reaktor zu senken, berichteten japanische Nachrichtenagenturen am Freitag unter Berufung auf den Minister Banri Kaieda. Aus der Umgebung der Anlage im Norden von Tokio wurden zuvor 6000 Menschen in Sicherheit gebracht, nachdem das Kühlwasser in einem Reaktor auf einen beunruhigend niedrigen Stand gesunken war.

19.34 Uhr: Die japanische Regierung hat in der Nacht zu Sonnabend vor weiteren Tsunamis gewarnt. Das meldete der Fernsehsender NHK.

19.27 Uhr: Japan hat die Europäische Union offiziell um Katastrophenhilfe nach dem Jahrhundert-Erdbeben gebeten. Die Regierung in Tokio brauche vordringlich Such- und Rettungstrupps, vor allem Suchhunde zum Aufspüren von Verschütteten, teilte die EU-Kommission in Brüssel mit. Zugleich aktivierte die EU-Kommission den sogenannten „Zivilschutzmechanismus“. Dies bedeutet, dass sie für 31 Staaten (die 27 EU-Länder sowie Island, Kroatien, Liechtenstein und Norwegen) die Hilfeleistungen koordiniert.

18.24 Uhr: Im japanischen Atomkraftwerk Fukushima steigt die Radioaktivität in einem Turbinengebäude des Reaktors Nummer 1. Das meldete die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf die Betreibergesellschaft. Außerdem soll auch der Druck in einem der Reaktoren gestiegen sein. Es werde derzeit überlegt, „ein wenig“ Luft rauszulassen, um den Druck zu senken. Die Anwohner in der Umgebung seien bereits in Sicherheit gebracht worden. Laut dem Betreiber werde wenn überhaupt nur „wenig“ Luft abgelassen, was einem Experten zufolge ein „üblicher Vorgang“ sei. In zwei Reaktoren des AKW war die Kühlung ausgefallen. Auch sämtliche vier Notgeneratoren waren ausgefallen. Als Folge war das Kühlwasser bedrohlich zurückgegangen.

17.53 Uhr: Die japanische Agentur Kyodo spricht erstmals von mehr als tausend Toten durch das Beben.

16. 58 Uhr: Das schwere Erdbeben hat einen Tsunami erzeugt, der nun auch auf weitere Küsten trifft. Inzwischen erreichten die ersten Wellen die Strände des US-Bundesstaates Oregon, berichtete der Radiosender KCBS. Für die gesamte Westküste war schon in der Nacht eine Tsunami-Warnung ausgerufen worden. Die Behörden warnten vor Wellen bis zu einer Höhe von zwei Metern.

16.39 Uhr: Das Feuer im AKW Onagawa ist gelöscht, berichten japanische Medien. Es sei keine Strahlung ausgetreten. Im Kraftwerk Fukushima läuft das Notkühlsystem weiter auf Batteriebetrieb.

16.32 Uhr: Die Nachrichtenagentur Kyodo berichtet von einem Dammbruch im Bezirk Fukushima. Häuser würden von den Fluten weggerissen.

15.55 Uhr: Nach dem verheerenden Erdbeben haben die Behörden die Suche nach einem Schiff mit 80 Hafenarbeitern aufgenommen. Das Schiff sei im Bezirk Miyagi von dem Tsunami weggeschwemmt worden, teilte ein Sprecher der Küstenwache mit.

15.48 Uhr: Das Büro der Hamburger Otto Group in Japan ist bei dem schweren Erdbeben stark beschädigt worden. „Die gute Nachricht ist aber, dass keiner von unseren Mitarbeitern dort verletzt wurde“, sagte ein Unternehmenssprecher am Freitag.

15.33 Uhr: Das Notkühlsystem des Atomkraftwerks Fukushima läuft nach japanischen Informationen nur noch im Batteriebetrieb. Die Batterien lieferten nur noch Energie für wenige Stunden, erklärte die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) in Köln unter Verweis auf japanische Angaben. „Im allerschlimmsten Fall droht dann eine Kernschmelze“, sagte GRS-Sprecher Sven Dokter. Was genau passieren könne, sei aber aufgrund der unklaren Lage noch nicht zu beurteilen. Die japanische Regierung ließ vorsichtshalber tausende Menschen aus der Region evakuieren.

CHRISTIAN C. - EIN HAMBURGER ERLEBTE DAS ERDBEBEN IN JAPAN

15.22 Uhr: US-Präsident Barack Obama hat Japan für die Opfer des verheerenden Erdbebens vom Freitag sein Beileid ausgesprochen. Die Vereinigten Staaten stünden bereit, um mit allen verfügbaren Mitteln zu helfen, sagte Obama.

14.57 Uhr: Am frühen Freitagmorgen (Ortszeit) erreichten etwa ein Meter hohe Wellen zunächst die Inseln Oahu und Kauai, wie das Pazifische Tsunami-Warnzentrum auf Hawaii bekannt gab.

14.50 Uhr: In einem Küstengebiet im Nordosten Japans wurden 200 bis 300 Leichen entdeckt. Das teilte die japanische Polizei mit.

14.18 Uhr: Der durch das schwere Beben ausgelöste Tsunami hat die Küste Indonesiens mit einer Höhe von nur zehn Zentimetern erreicht. Nach Angaben des indonesischen Meteorologieamtes war eine zweite, höhere Welle aber nicht auszuschließen.

13.55 Uhr: Das Feuer im japanischen Atomkraftwerk Onagawa in der Provinz Miyagi ist nach Informationen der Internationalen Atomenergiebehörde gelöscht.

13.40 Uhr: 2000 Anwohner einer Atomanlage in der nordöstlichen Präfektur Fukushima sind aufgefordert worden, Häuser und Wohnungen zu verlassen. Das Gebiet soll im Umkreis von zwei Kilometern evakuiert werden.

13.22 Uhr: Heinz Smital, Kernphysiker der Umweltschutzorganisation Greenpeace, warnt vor dem Risiko einer radioaktiven Verstrahlung. Auch nach der Abschaltung von Reaktoren bestehe aufgrund der nicht steuerbaren Nachwärme eine hohe Gefahr, sagte er. "Selbst ein abgeschaltetes Atomkraftwerk kann noch zum Super-GAU führen.“

13.11 Uhr: Der befürchtete Tsunami in Taiwan ist ausgeblieben. Die Wellen sind laut der Nachrichtenagentur CNA klein geblieben und haben keine Schäden angerichtet. Der Tsunami-Alarm wurde wieder aufgehoben.

13.01 Uhr: Hamburger Unternehmen wie der Nivea-Konzern Beiersdorf und die Containerreederei Hapag-Lloyd sind zwar in Japan vertreten, aber von den Auswirkungen des schweren Erdbebens zunächst verschont geblieben. Beiersdorf etwa hat in Tokio das Joint Venture Nivea-Kao mit rund 80 Mitarbeitern.

12.49 Uhr: Das japanische Innenministerium meldet, dass in Städten und Präfekturen mindestens 97 Brände gemeldet worden sind.

12.42 Uhr: Nach dem Erdbeben in Japan der Stärke 8,9 haben die Behörden der südamerikanischen Pazifikanrainer Ecuador, Peru und Chile Tsunami-Alarm ausgelöst. Der Tsunami wird kurz vor Mitternacht Ortszeit (Sonnabend, 4 Uhr MEZ) zuerst den Norden Chiles erreichen. Die Behörden und die Menschen wurden aufgerufen, sich auf die möglichen Folgen der Flutwelle vorzubereiten. In Ecuador und Peru dürfte die Flutwelle noch etwas früher eintreffen.

12.27 Uhr: In Taiwan evakuieren die Behörden wegen des befürchteten Tsunamis vorsichtshalber tief liegende Küstengebiete. Taiwans Präsident Ma Ying-jeou hat nach dem Tsunami-Alarm alle anderen Verpflichtungen abgesagt und einen Krisenstab eingesetzt.

12.17 Uhr: Der japanische Regierungschef Naoto Kan hat nach dem verheerenden Erdbeben Atomalarm in Japan ausgerufen. Zu einem Austritt von Radioaktivität kam es den Angaben zufolge bisher nicht.

12.06 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Japan deutsche Unterstützung in Aussicht gestellt. "Seien Sie versichert, dass Deutschland in diesen tragischen Stunden an der Seite Japans steht und zu Hilfe bereit ist", schrieb Merkel am Freitag nach Angaben des stellvertretenden Regierungssprechers Christoph Steegmans an den japanischen Premierminister Naoto Kan.

11.50 Uhr: Die Zahl der Todesopfer ist nach Angaben der Polizei und lokaler Behörden auf mindestens 32 gestiegen.

11.40 Uhr: Es gibt laut Betreiber keine Anzeichen dafür, dass im Atomkraftwerk Onagawa radioaktive Strahlung austritt.

11.28 Uhr: Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) teilte mit, vier Atomkraftwerke in der Nähe des Erdbebengebietes seien aus Sicherheitsgründen abgeschaltet worden.

11.08 Uhr: In Folge des schweren Erdbebens in Japan ist in einem Turbinengebäude des Atomkraftwerks Onagawa in der Provinz Miyagi ein Feuer ausgebrochen. Das meldete die Nachrichtenagentur Kyodo.

11.05 Uhr: In zwei Fabriken hat es Explosionen gegeben. Zahlreiche Industrieunternehmen der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt mussten die Produktion einstellen.

10.40 Uhr: Die Behörden an der Westküste der USA warnten die Bewohner vor einer Flutwelle, die in etwa sechs Stunden eintreffen könnte. In Neah Bay im US-Staat Washington wird die Welle um 7.18 Uhr Ortszeit (16.18 Uhr MEZ) erwartet. Allerdings sei die erste Welle nicht unbedingt die stärkste, erklärte das Tsunami-Warnzentrum für die Westküste und Alaska.

10.30 Uhr: Nach Angaben von Reedern sind alle Häfen in Japan geschlossen worden.

10.12 Uhr: Inzwischen ist eine Tsunami-Warnung für fast die gesamte Pazifik-Region ausgegeben worden. Ausgenommen sind lediglich die Westküsten der USA und Kanadas, wie das Tsunami-Warnzentrum für den Pazifik mitteilte. Die Warnung gilt unter anderem für folgende Länder: Russland, Taiwan, die Philippinen, Indonesien, Papua Neuguinea, Australien, Neuseeland, Fidschi, Mexiko, Guatemala, El Salvador, Costa Rica, Nicaragua, Panama, Honduras, Chile, Ecuador, Kolumbien und Peru.

9.55 Uhr: Tokio erlebt auch Stunden nach dem Erdbeben immer wieder Nachbeben. "Es ist immer noch nicht vorbei“, berichteten verschreckte Bewohner der japanischen Hauptstadt.

9.46 Uhr: Nach Regierungsangaben sind im Nordosten Japans rund 50 Feuer ausgebrochen. In einer brennenden Raffinerie in Chiba nördlich von Tokio habe es Explosionen gegeben.

9.23 Uhr: Die Regierung in Tokio geht von der Annahme aus, dass es möglicherweise das bislang schlimmste Erdbeben in der Geschichte Japans sei, sagte der Chefsekretär des Kabinetts, Yukio Edano, nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo.

9.13 Uhr: Laut des Radiosenders NHK sind bei dem Erdbeben in Japan mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Es gebe viele Verletzte, zahlreiche Häuser seien eingestürzt.

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