São Paulo. Ein Jahr haben sie auf diese Tage gewartet, hart gearbeitet, genäht, getanzt, gewerkelt und jede freie Minute in diesen Auftritt gesteckt: Mit einem Feuerwerk aus Farben und Rhythmen haben in der Metropole São Paulo am Wochenende die Karnevals-Paraden in Brasilien begonnen. Zwei Nächte präsentierten sich die Schulen dem Publikum im Sambódromo do Anhembi. Auch in Rio de Janeiro, der Hochburg des brasilianischen Karnevals, steigt das Samba-Fieber. In diesem Jahr werden rund 750 000 Besucher erwartet. Die Tourismusbehörden gehen davon aus, dass alle Hotels der Stadt ausgebucht sind und die Gäste rund 400 Millionen Euro in der Stadt am Zuckerhut ausgeben werden. Am Sonnabend begann der Straßenkarneval.

Dort wie auch in São Paulo dröhnt die Musik in diesen Tagen bis in die Morgenstunden aus den überdimensionalen Lautsprechern. Ganz Brasilien scheint sich zu der unvergleichlichen Musik im Zweivierteltakt zu bewegen. Allein im Sambódromo do Anhembi feierten Zehntausende den Auftritt ihrer Favoriten, die um den diesjährigen Titel tanzten, als gelte es, das Leben zu gewinnen. Wer als Sieger ins nächste Jahr geht, wird allerdings erst morgen bekannt gegeben.