Kidnapper sollen die sieben Segler in Berghöhlen versteckt halten

Kopenhagen. Die gute Nachricht kam zuerst: Den sieben Dänen - unter ihnen drei Jugendliche im Alter von 13, 15 und 17 -, die im Februar bei einem Segeltörn vor dem Horn von Afrika somalischen Piraten in die Hände gefallen sind, geht es gesundheitlich gut. Das teilte das dänische Außenministerium mit. Verwandte durften sogar mit den Entführten per Telefon reden.

Die schlechte Nachricht kam kurz darauf: Die Familie soll in zwei Gruppen aufgeteilt worden sein. Das haben verschiedene Spezialisten gegenüber einer norwegischen Zeitung bestätigt. Stig Jarle Hansen, Somalia-Experte an der Universität Oslo und in Skandinavien für seine Kontakte zu somalischen Piraten bekannt, sagte: "Ich bin mir sicher, dass der Majiten-Klan hinter der Entführung steckt, weil die Dänen in den Nordosten des Landes gebracht worden sind. In dieser Ecke hat dieser Klan das Sagen. Ich habe erfahren, dass man sie nach Bendar Bayla bringen wird, dort gibt es im Hinterland Berghöhlen, die als Verstecke benutzt werden." Ein in Schweden sesshafter somalischer Journalist, der ebenfalls in Kontakt mit den Entführern steht, bestätigte die Informationen und fügte hinzu, dass man die Familie aufgeteilt hat. Piraten verfahren häufig nach dieser Taktik, um Befreiungsversuche zu erschweren.

Freunde in Dänemark sind davon überzeugt, dass die Familie Quist Johansen die Krise gut überstehen wird, nur um die kleine Naja, 13, macht man sich Sorgen. Anders Jensen, 38, ein langjähriger Freund, sagte: "Vater Jan ist von Natur aus sehr ruhig. Für Naja muss es am schlimmsten sein. Sie ist noch so jung." Er fürchtet, dass die Piraten glauben, es mit einer wohlhabenden Familie zu tun zu haben. "Ich hoffe, dass sie verstehen, dass die Geiseln nicht reich sind und dass sie auch keine große Reederei im Rücken haben."