Der tödliche Sturz von Debby Winkler in Warendorf gibt weiter Rätsel auf

Hamburg. Sie war eine erfahrene Reiterin, erprobt in vielen Springprüfungen. Nach dem tödlichen Reitunfall von Debby Winkler, der aus den USA stammenden Ehefrau des weltweit erfolgreichsten Springreiters Hans Günter Winkler, 84, stellt sich die Frage, wie gefährlich der Reitsport ist. Winkler starb an den Folgen eines Sturzes von ihrer zehnjährigen Westfalenstute Angelina am Montag im Alter von 51 Jahren in der Uni-Klinik Münster.

"Schwere Unfälle sind im Reitsport eher die Ausnahme", sagt Uta Helkenberg von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung in Warendorf. Die meisten Stürze vom Pferd enden glimpflich. Wie es zu dem Unfall auf dem Familienanwesen Birkenhof der Winklers im münsterländischen Warendorf kam, bei dem sich Debby Winkler an der Wirbelsäule verletzt haben soll, ist weiter unklar. Denn je sportlicher und routinierter der Reiter, desto geringer ist im Allgemeinen auch das Unfallrisiko.

Aus der aktuellen Datenbank der Arag-Versicherung in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Sportmedizin und- ernährung an der Ruhruniversität Bochum geht hervor, dass von 180 000 Sportunfällen in Deutschland nur zwei Prozent dem Reitsport (hauptsächlich Knochenbrüche) zuzuordnen sind. Reiter stellen etwa 3,6 Prozent aller organisierten Sportler, geht aus Erhebungen des Deutschen Olympischen Sportbundes hervor. "Unfälle beim Reitsport sind damit im Vergleich zum Fußball oder Handball eher unterrepräsentiert", sagt Sportwissenschaftler David Schulz, der für die Arag Sportunfälle auswertet, dem Abendblatt. Nach Angaben der Deutschen Reiterlichen Vereinigung sind in Hamburg etwa 5000 Reiter in 61 Vereinen organisiert.

Zur Vermeidung von Unfällen empfiehlt Helkenberg, "nie leichtsinnig zu werden" und "an einem bruch- und splittersicheren Reithelm nicht zu sparen". Beim Geländereiten bieten außerdem Westen, feste Stiefel mit glatter Sohle und Sicherheitssteigbügel Schutz.