Sie tragen Kaschmir-Pullover und Swarovski-Diademe. Und Frauchen macht ihnen morgens Rührei

London. Als ehemalige Finanzanalystin ist Louise Harris, 31, gut im Rechnen. Deshalb addierte die Engländerin spaßeshalber einmal zusammen, was ihre drei kleinen Yorkshireterrier sie im Verlauf von sechs Jahren gekostet haben. "Das Ergebnis - mindestens 101 680 Pfund (rund 120 000 Euro) - hat mich doch ein wenig geschockt", gibt sie zu. "Es ist schon ziemlich irre. Aber sie sind meine Babys, und nur das Beste ist gut genug für sie." Kein Zweifel - Lola, 6, Lulu, 4, und Larry, 2, sind Englands verwöhnteste Hunde.

Wenn die Queen, 84, hört, was Louise Harris ihrem Yorkshire-Trio angedeihen lässt, muss sich Majestät gegenüber ihren Corgis wie eine Rabenmutter vorkommen. "Dabei konnte ich Hunde früher nicht ausstehen", erzählt Harris. "Für mich waren sie übel riechende Viecher, die viel Dreck machen." Bis ihre Schwester Olivia sie mit dem handtellergroßen Welpenweibchen Lola bekannt machte. "Da war ich sofort hin und weg."

Weil sie in England kein Halsband finden konnte, das winzig genug war, ließ sie eines aus Amerika kommen. Beim Wintereinbruch folgten - später auch für Lulu und Larry - Hundemäntelchen, T-Shirts und Pullover, Haarschleifen, handgefertigte Himmelbetten mit Goldblatt-Initialen und Kaschmir-Wäsche, schmiedeeiserne Fressnäpfe, Swarovski-Diademe sowie jede Menge Schmuck mit echten Perlen, Rubinen, Smaragden und Saphiren.

Inzwischen haben die drei sogar eine Vollzeit-Nanny. Denn Frauchen hat den Analystenjob gekündigt und im Londoner Vorort Braintree einen Salon aufgemacht, wo sich Luxushunde massieren, trimmen, pediküren und 18-Karat-Goldhalsbänder für 3600 Euro kaufen lassen können. Noch müssen die Terrier Louises Liebe nicht mit einem Mannsbild teilen. Aber wenn es dazu käme? "Das ginge nur, wenn meine Hunde nichts dagegen hätten. Und mein Künftiger müsste sich damit abfinden, dass meine erste Morgenpflicht darin besteht, Rührei für die Hunde zuzubereiten. Tiere können sich schließlich nicht selbst Frühstück machen."