Bei der Explosion einer Paketbombe wurde eine 49 Jahre alte Frau schwer verletzt. Offenbar hat ein Stalker aus dem Internet den Anschlag verübt.

Rheinfelden. Der Paketbombenanschlag auf eine Frau im südbadischen Rheinfelden geht möglicherweise auf das Konto eines Mannes, mit dem die 49-Jährige Kontakt im Internet hatte. Die verheiratete Frau und mehrfache Mutter habe in der virtuellen Welt Bekanntschaften gesucht und gefunden, sagte ein Sprecher der Polizei am Freitag auf Anfrage. Es müsse davon ausgegangen werden, dass einer dieser Bekannten zum Stalker wurde. Die Polizei setzt daher nun Internetspezialisten ein. Eine konkrete Spur zu einem bestimmten Mann oder einer Frau gebe es aber noch nicht.

Die 49-Jährige hatte am Dienstag ein Paket bei der Post abgeholt. Es explodierte im Auto, die Frau wurde schwer verletzt. Ende vergangenen Jahres hatte sie Anzeige bei der Polizei gegen einen unbekannten Stalker erstattet. Ob dieser den Anschlag verübt hat, war unklar. Auch das Motiv der Tat liegt noch im Dunkeln.

Stalker verfolgen ihre Opfer und belästigen sie. Seit 2007 steht in Deutschland Stalking als "unbefugtes Nachstellen“ unter Strafe.

“Wir arbeiten auf Hochtouren“, sagte Polizeisprecher Dietmar Ernst. Die zwölfköpfige Ermittlungsgruppe, die nach dem Anschlag gebildet wurde, werde auch am Wochenende im Einsatz sein. Ernst sprach von schwierigen Ermittlungen. Nähere Erkenntnisse werde es frühestens Anfang nächster Woche geben. Ermittelt wird nach Angaben der Staatsanwaltschaft wegen versuchten Mordes. Die Frau steht weiterhin unter Polizeischutz, da sie als gefährdet gilt.