Das mutmaßliche Mitglied des kalabrischen Mafiaclans 'Ndrangheta wurde schon länger von Italien gesucht. Er wohnte in Oberhausen.

Oberhausen/Düsseldorf. Die Festnahme eines international gesuchten Mafiamitgliedes in Oberhausen hat nach ersten Ermittlungsergebnissen nichts mit dem Sechsfachmord von Duisburg zu tun. Die Festnahme gehe auf ein Auslieferungsersuchen des italienischen Staates zurück, sagte am Montag ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf. In Deutschland lag gegen den 51-Jährigen, der in Italien als "König der Drogendealer“ bezeichnet wird, offiziell nichts vor. Das mutmaßliche Mitglied des kalabrischen Mafiaclans 'Ndrangheta hatte sogar seinen Wohnsitz in Oberhausen den Behörden gemeldet. Ob der Gesuchte Deutschland als Rückzugsraum genutzt hat oder hier auch Fäden zog, konnte die Staatsanwaltschaft nicht sagen.

Der Italiener war am Freitagabend in einer Pizzeria gefasst worden. Die Abgeordnete Laura Garavini von der Anti-Mafia-Kommission des Parlaments in Rom bezeichnete die Festnahme als wichtigen Schlag gegen die 'Ndrangheta in Deutschland.

Ins Rampenlicht war der Mafiaclan 2007 gerückt, als vor einer Duisburger Pizzeria in einem Racheakt sechs Menschen erschossen wurden. Täter und Opfer wurden verfeindeten Familien der 'Ndrangheta zugerechnet. (dpa)