Zyklon “Yasi“ verlief in Australien glimpflicher als erwartet. Tourismusindustrie verärgert. Zwölf Tote bei Blizzard in den USA

Sydney/Chicago. Das Wetterphänomen "La Niña" zeigt sich erneut von seiner schlimmsten Seite. Der Zyklon "Yasi" verwüstete Teile Nordost-Australiens. Ein Blizzard brachte 100 Millionen Amerikanern Angst und Schrecken, zwölf Menschen starben.

Zerstörte Häuser, umgerissene Bäume, verwüstete Agrarflächen, Schäden, die in die Millionen gehen - und doch atmen die Australier nach dem furchterregenden Wirbelsturm auf. Gemessen an dem, was angesichts der gigantischen Größe des Zyklons hätte passieren können, sind die Einwohner der Nordostküste noch glimpflich davongekommen. Keine Todesopfer, keine Schwerverletzten. Der Bundesstaat Queensland, Anfang des Jahres schon von verheerenden Überschwemmungen heimgesucht, ist an einer zweiten Naturkatastrophe vorbeigeschrammt.

Die Meteorologen müssen sich jetzt Fragen gefallen lassen, ob sie das bevorstehende Ausmaß der Zerstörung nicht überbewertet haben. "Es scheint, als seien wir mit Glück gesegnet", sagte der Katastrophenschutz-Koordinator von Queensland, Ian Stewart. Die Tourismusindustrie reagierte verärgert. "Die Leute denken, dass die eine Hälfte von Queensland noch durch die Überschwemmungen unter Wasser steht und die andere jetzt vom Zyklon verwüstet wurde", meinte Neil Scanlon von der Hotelgruppe Accor.

Der schlimmste Wintersturm seit Jahrzehnten in den USA hat auf 3000 Kilometern von Texas bis Maine bis zu 60 Zentimeter hohen Schnee hinterlassen. Wehen türmten sich stellenweise meterhoch. Der Flug- und Straßenverkehr kam streckenweise zum Erliegen, die Zahl der seit Wochenbeginn abgesagten Flüge belief sich auf 13 000. Hunderttausende Haushalte waren ohne Strom. Nachts wurden Temperaturen von bis zu minus 20 Grad gemessen. Auf der Schnellstraße Lake Shore Drive hatten Hunderte Autofahrer ihre Fahrzeuge zurückgelassen, die nicht mehr zu erreichen waren.