London. Wegen der befürchteten Überwachung durch den US-Geheimdienst CIA soll WikiLeaks-Gründer Julian Assange einer neuen Biografie zufolge zu einem sonderbaren Täuschungsmanöver gegriffen haben. Der 39-jährige Australier habe sich als alte Dame verkleidet, weil er sich von CIA-Agenten verfolgt gefühlt habe, hieß es in Auszügen aus dem Buch "WikiLeaks: Einblick in Julian Assanges Krieg gegen die Geheimhaltung", das gestern in London veröffentlicht wurde.

Assange ist der Kopf der Enthüllungsplattform WikiLeaks, die 2010 geheime US-Unterlagen im Internet veröffentlicht hat, unter anderem zu den Einsätzen in Afghanistan und im Irak.

Das Buch wurde von zwei Journalisten der britischen Zeitung "The Guardian" geschrieben, die bereits mehrfach WikiLeaks zugespielte Geheimdokumente publizierte. "Sie können sich nicht vorstellen, wie komisch das war", sagte WikiLeaks-Mitarbeiter James Ball den Autoren. "Mehr als zwei Stunden lang blieb Julian als alte Frau verkleidet." Dabei habe es keine Anzeichen für eine Verfolgung gegeben. Die Episode soll sich in Großbritannien abgespielt haben.

Unterdessen hat Assange mit der Veröffentlichung weiterer geheimer Dokumente gedroht, sollte WikiLeaks dauerhaft blockiert werden, berichtet der US-Sender CBS News.