Stockholm. Das mysteriöse Vogelsterben hat Europa erreicht. In Falköping, 150 Kilometer von der schwedischen Stadt Göteborg entfernt, wurden 100 tote Dohlen entdeckt. Die schwarzen Vögel lagen alle in einer Straße der Kleinstadt. Ein 23-Jähriger entdeckte die Kadaver und alarmierte die Polizei. Die Straße wurde abgesperrt, die Veterinäre ermitteln. Aus Sicherheitsgründen durften sich nur Tierärzte den toten Vögeln nähern.

Auch in den USA kam es erneut zu einem Massensterben von Vögeln. Dort wurden in der Ortschaft Pointe Coupee in Louisiana 500 verendete Vögel entdeckt. Damit kam es nun bereits zum dritten Mal seit der Silvesternacht, als im US-Städtchen Beebe 5000 Rotschulterstärlinge plötzlich vom Himmel fielen, zu einem mysteriösen Massentod.

Der schwedische Ornithologe Kent-Ove Hvass macht sich große Sorgen. "Man muss die Vögel gründlich untersuchen. Die Augenzeugenberichte lassen darauf schließen, dass sie vergiftet wurden, so wie sie plötzlich von den Bäumen fielen und dann auf der Straße noch herumkrabbelten. Wenn Gift in der Umwelt ist, reagieren Vögel schneller als Menschen. Es kann das erste Anzeichen dafür sein, dass irgendetwas wirklich nicht stimmt."

Der Staatsveterinär Robert Horst vom schwedischen Landwirtschaftsinstitut rätselt ebenfalls, vor allem über das auffällige Verhalten der Dohlen. "Vögel leiden im Moment aufgrund der Kälte und des Futtermangels unter Stress und sind anfälliger als sonst. Aber ein Autofahrer hat mir berichtet, dass er kurz zuvor durch die Straße gefahren war und einen Schwarm Dohlen am Boden sitzen sah. Normalerweise fliegen sie bei einem Auto weg, aber sie blieben einfach sitzen."