Auflösung der Abendblatt-Aktion 2010: Philipp Rösler liest kranken Kindern vor, und Sir Jeffrey Tate singt

Hamburg. Mit dem Jahreswechsel kann das Abendblatt die Wetten mit 18 Persönlichkeiten aus der Silvesterausgabe 2009 auflösen. Lesen Sie, wer gewonnen hat - und wer verloren.

Gewinner

Krista Sager, Hamburger Grünen-Abgeordnete im Bundestag, wettete, dass der FC St. Pauli zum Ende der Saison im Mai 2010 einen besseren Tabellenplatz erringt als der HSV. St. Pauli wurde Zweiter und stieg auf, der HSV wurde Siebter.

Holger Stanislawski, Trainer des FC St. Pauli, wettete, dass seine Mannschaft am Saisonende die meisten Tore im deutschen Profifußball erzielt haben wird. Es waren 72 - kein Team in der Ersten und Zweiten Liga hatte mehr. Nur der FC Bayern kam auch auf 72.

Bruno Labbadia, damals Trainer des HSV, wettete, dass Deutschland bei der Fußball-WM besser abschneidet als Italien. Italien schied in der Vorrunde aus, Deutschland wurde Dritter.

Martin Willich, Vorsitzender der Studio Hamburg Atelier GmbH, wettete, dass die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland besser wird, als die Experten vorhergesagt haben. Die Prognose des Sachverständigenrats ging von 1,7 Prozent Wachstum aus, tatsächlich werden es annähernd vier Prozent sein.

Thomas W. Kraupe, Direktor des Hamburger Planetariums, wettete, dass 2010 erstmals ein erdähnlicher Planet nachgewiesen wird. Tatsächlich vermeldeten Nasa-Forscher im September die Entdeckung des erdähnlichen Planeten Gliese 581g. Kraupe hat die Wette somit gewonnen, will aber trotzdem seinen Einsatz einlösen und lädt an einem Abend zehn Abendblatt-Leser mit je einer Begleitperson in die neue Planetariumsshow "Achteinhalb Planeten" ein.

Markus Schreiber, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte, wettete, dass der FC St. Pauli in die Bundesliga aufsteigt.

Verlierer

Sir Jeffrey Tate, Chefdirigent der Hamburger Symphoniker, wettete, dass Brasilien Fußball-Weltmeister wird. Da Spanien den Titel gewann, präsentiert er sich bei einem Konzert als Sänger: am 27. Januar, 19.30 Uhr, im Rahmen des Konzerts mit Dame Felicity Lott (Laeiszhalle, kleiner Saal). Sehr passend: ein Liederabend mit einer großen Sängerin, die Tate auch am Klavier begleiten wird. Und mit einem noch geheimen Beitrag tritt er dann auch selbst als Sänger auf.

Philipp Rösler, Bundesgesundheitsminister, wettete, dass es Anfang 2010 "so schneien wird, dass meine Kinder mit mir ihren ersten Schneemann bauen können". Das war nicht der Fall. Er wird in einem Kinderkrankenhaus vorlesen.

Cornelia Poletto, Sterneköchin, wettete, dass die Hamburger Schulreform umgesetzt wird, aber das Elternwahlrecht erhalten bleibt. Die Reform scheiterte in einem Volksentscheid. Poletto wird einen Kochkursus in einer Schule durchführen.

Johannes Vogel, arbeitsmarktpolitischer Sprecher der FDP, wettete, dass seine Partei ihr Ergebnis bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen im Vergleich zur vorherigen verdoppelt. Die FDP kam aber nur auf 6,7 Prozent (Wahl 2005: 6,2 Prozent). Bei einem der nächsten Spiele des HSV wird er Würstchen verkaufen.

Hubertus Meyer-Burckhardt, Filmproduzent und Moderator, wettete, dass der Hamburger Senat die Filmförderung 2010 deutlich erhöht. Da das nicht der Fall war, wird er im ersten Quartal 2011 jedem Mitglied des neuen Hamburger Senats zwei Kinokarten schenken, die nur einlösbar sind für einen Film, der auch in Hamburg gedreht wurde.

Johannes Kahrs, SPD-Bundestagsabgeordneter aus Hamburg, wettete, dass Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) bis Anfang April 2010 in das Bundesverteidigungsministerium wechselt. Da sie Arbeitsministerin blieb, lädt Kahrs die Abendblatt-Redaktion zu einer Tagesfahrt nach Berlin ein.

Gerhard Ulrich, Bischof und Vorsitzender der Kirchenleitung der Nordelbischen Kirche, wettete, dass der HSV das Endspiel in der Uefa Europa League in Hamburg erreicht. Der HSV scheiterte im Halbfinale. Ulrich wird vor der Imtech-Arena Geld für "Brot für die Welt" sammeln.

Hans-Peter Friedrich, CDU-Landesgruppenchef im Bundestag, wettete, dass Deutschland Fußball-Weltmeister wird. Friedrich wird nun am Hamburg-Marathon 2011 teilnehmen.

Axel Gedaschko, damals Wirtschaftssenator, wettete, dass die Hamburg Freezers in der Deutschen Eishockey-Liga einen besseren Platz belegen als in der Vorsaison, als sie im Play-off-Viertelfinale ausschieden. Sie belegten aber nur Platz 14. Seinen Wetteinsatz, zwei Stunden Weihnachtsbäume für einen Zweck zu schlagen, löste Gedaschko auf dem Hof Wentzien in Dohren bei Tostedt (Landkreis Harburg) ein.

Juliane Rumpf, Umweltministerin von Schleswig-Holstein, wettete, dass bei den Kegelrobben im Nationalpark Wattenmeer erstmals mehr als 100 Robbenbabys geboren werden. Es wurden aber nur 40. Außerhalb des Nationalparks waren es doppelt so viele. Rumpf löste ihren Wetteinsatz in Tönning ein: Sie führte eine Kindergruppe durch das Multimar Wattforum.

Noch offen

Ulf Kalkmann, Geschäftsführer Fachverbände des Hamburger Einzelhandels, wettete, dass der Hamburger Einzelhandel wieder eine überdurchschnittliche Umsatzentwicklung im Vergleich zum Bund haben werde und dass die Umsätze in den stationären Geschäften in Hamburg mehr als 10,5 Milliarden Euro betragen werden.

Jens Meier, Chef der Hamburger Port Authority, wettete, dass der Umschlag im Hafen höher ausfällt als 2009. Im Containerumfeld werde es ein Plus von Prozent geben.