Zum Jahreswechsel hält der bislang strenge Winter etwas inne. Allerdings ist die nächste Kälteperiode mit Eis und Schnee bereits in Sicht.

Berlin/Offenbach. Rechtzeitig vor den Silvesterpartys sorgt milderes Winterwetter in Deutschland für ein besseres Durchkommen auf Straße, Schiene und per Flieger. Auch im Freien auf das Jahr 2011 anzustoßen, wird weithin nicht von Schnee und Regen getrübt, wie der Deutsche Wetterdienst DWD ankündigte. Nach Mitternacht müssen Nachtschwärmer allerdings im Norden und in der Mitte Deutschlands mit „etwas Schnee und Regen mit Glättebildung“ rechnen.

Im bundesweiten Fernverkehr der Bahn kam es am Freitag zu einzelnen Verspätungen und Zugausfällen, wie eine Sprecherin in Berlin sagte. Insgesamt habe sich der Betrieb weiter stabilisiert. Um etwas größere Reserven zu schaffen, setzt der Konzern auch Fahrzeuge aus dem Ausland ein. Auf der Strecke von Berlin nach Dresden ging am Morgen etwa zweieinhalb Stunden lang nichts mehr: Ein Schaden an der Oberleitung stoppte in Brandenburg einen Zug nach Prag.

Für Flugreisende könnte es zum Jahresanfang noch einmal dicke kommen: Der wichtigste Hersteller von Enteisungsmitteln für Flugzeuge warnte, er müsse seine Produktion wegen knapper Grundstoffe voraussichtlich zu Jahresbeginn unterbrechen. Das würde, je nach Wetterlage, die Maschinen am Boden halten.

Der Chef der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen ADV, Ralph Beisel, ist jedoch zuversichtlich, dass sich die Airports mit dem Taumittel aushelfen. „Wir haben noch ausreichende Mengen und wenn uns die Witterung jetzt nicht zu extrem einen Streich spielen sollte, dann hoffen wir, dass wir – bis der Lieferant wieder liefern kann - den Ausgleich hinbekommen zwischen den Flughäfen“, sagte Beisel. In Nordrhein-Westfalen verursachten Eisregen und Blitzeis am Silvestermorgen zwar auf vielen Straßen gefährliche Rutschpartien, es kam aber nur vereinzelt zu Unfällen. „Insgesamt war sehr wenig los auf den Straßen“, sagte ein Polizeisprecher.

Unterdessen stieg die Zahl der Kältetoten im Dezember in Polen auf 131. In der Nacht zum Freitag waren laut Behörden erneut vier Menschen erfroren. Seit Beginn der Kälteperiode im November starben in dem Nachbarland damit 146 Menschen an Unterkühlung, die meisten von ihnen nach reichlichem Alkoholkonsum.

In Deutschland verlief die Nacht zum Freitag mit viel gemäßigteren Temperaturen als noch einen Tag zuvor. In Niedersachsen und Schleswig-Holstein herrschten sogar leichte Plusgrade. Der Neujahrstag wartet dank Tief „Waltraud“ meist mit Temperaturen im positiven Bereich auf. Die Höchstwerte liegen zwischen null Grad im Süden und bis zu fünf Grad im Norden. In der Mitte Deutschlands fällt zunächst etwas Schnee, in tiefen Lagen als Regen. Zum Nachmittag hin gehen die Niederschläge in Schnee über, so die DWD-Wetterkundler.

Schnee soll es auch am Sonntag in den Mittelgebirgen und an den Alpen geben. Und es wird wieder kühler mit bis minus zwei Grad. Die Wintersportbedingungen sind weiter gut. Rutschig oder richtig glatt kann es am Montag in den Mittelgebirgen und an den Alpen werden, wenn der Schnee in gefrierenden Regen übergeht. Die Temperaturen sinken weiter leicht.