Papst Benedikt XVI. betete mit rund 10.000 Gläubigen. Christmette wurde erstmals auch auf Chinesisch per Livestream im Internet übertragen.

Rom. Mit der Christmette im Petersdom hat Papst Benedikt XVI. am Freitagabend die Feierlichkeiten zum Weihnachtsfest eröffnet. Bei dem Gottesdienst in der überfüllten Vatikan-Basilika gedachte er der Geburt Jesu Christi vor über 2000 in Bethlehem. Mit rund 10.000 Gläubigen betete er für ein friedliches Zusammenleben der Völker, für die Achtung der Menschenwürde und für einen umfassenden Lebensschutz. Die Christmette wurde erstmals auch auf Chinesisch per Livestream im Internet übertragen.

Trotz regnerischen Wetters hatten Tausende schon mehrere Stunden vor Beginn der Zeremonie auf dem Petersplatz auf Einlass in die Basilika gewartet. Wie immer zu christlichen Hochfesten würden alle Personen beim Einlass kontrolliert. Jedoch waren die Sicherheitsmaßnahmen dem Augenschein nach nicht schärfer als in früheren Jahren. Nach der Explosion von zwei Briefbomben in ausländischen Botschaften Roms am Donnerstag waren die Sicherheitsvorkehrungen im Zentrum der Stadt sowie rund um die ausländischen Botschaften kurzzeitig angehoben worden. Im vergangenen Jahre hatte sich eine verwirrte Frau beim Einzug des Kirchenoberhauptes in den Petersdom auf den Papst gestürzt, ihn niedergerissen und einen Kardinal verletzt.

In seiner Predigt sagte der Papst, durch die Menschwerdung Christi habe Gott der Welt seine Botschaft der Gerechtigkeit, der Liebe, des Friedens und der Wahrheit gebracht. Damit habe Jesus auch eine wahre Geschwisterlichkeit geschaffen. Mit Nachdruck rief er die Gläubigen zur Solidarität und Mitmenschlichkeit auf. Insbesondere in den Leidenden und Verlassenen sollten sie das Gesicht Gottes erkennen, betonte der Papst in der Feier zur Christnacht.

Mit der Geburt Jesu sei die unendliche Entfernung zwischen Gott und Menschen überbrückt worden, fügte Benedikt XVI. hinzu. Mit seiner Menschwerdung habe Christus „die wahre Brüderlichkeit geschaffen“. Das Reich Christi reiche wirklich bis an die Enden der Erde. „Er hat Inseln des Friedens errichtet in der weltumspannenden Weite der heiligen Eucharistie. Wo immer wie gefeiert wird, ist eine Insel des Friedens, der von Gott stammt, so der Papst.

Vor der Christmette hatte Papst Benedikt XVI. die Krippe auf dem Petersplatz gesegnet. Er zündete am Fenster seines Arbeitszimmers im Apostolischen Palast ein Licht als Symbol des Friedens an. Am Ersten Weihnachtstag spendet der Papst dann den Segen „Urbi et Orbi“ (der Stadt und dem Erdkreis) und verliest in mehreren Dutzend Sprachen Weihnachtsgrüße an alle Völker. Es ist das sechste Mal seit seiner Wahl zum Papst, dass Benedikt XVI. die Weihnachtsfeiern im Vatikan leitet.