Der Name Tebogo stammt aus der südafrikanischen Tswana-Sprache und bedeutet etwa “Wir sind dankbar“. Das Giraffenbaby ist gesund und munter.

Frankfurt/Main. Neugierig streckt Giraffenbaby Tebogo seinen langen Hals den Besuchern vor dem Gehege entgegen. Der zwei Wochen alte Bulle aus dem Frankfurter Zoo steht auf staksigen Beinen neben seiner Mutter Monique und lässt sich von dem Rummel um ihn herum nicht stören. „Tebogo ist sehr lebhaft und neugierig“, erzählt Zoodirektor Manfred Niekisch am Mittwoch bei der Vorstellung der kleinen Giraffe.

Über die Geburt von Tebogo ist im Zoo nicht viel bekannt. „Als die Pfleger am Morgen des 9. Dezember ins Giraffenhaus kamen, stand Tebogo bereits auf seinen langen Beinen neben seiner Mutter“, berichtet Niekisch. Der Name Tebogo stammt aus der südafrikanischen Tswana-Sprache und bedeutet so viel wie „Wir sind dankbar“.

Bei seiner Geburt wog das Giraffenbaby bereits stolze 82 Kilo und war 1,70 Meter groß. Mutter Monique misst rund vier Meter, Vater Hatari sogar fünf Meter. Inzwischen wird das Giraffenbaby nicht mehr gewogen und gemessen. „Giraffen zu wiegen, ist sehr schwierig“, sagt Niekisch. Außerdem wollen die Pfleger das Jungtier nicht unnötig stören.

Kinderstube getrennt von der Gruppe

Monique und Tebogo stehen im Giraffenhaus getrennt von der Gruppe der anderen Giraffen in einem gesonderten Gehege. „Wir mussten die beiden von der Gruppe trennen, da sich der einjährige Bulle Zulu als Milchräuber entpuppt hat“, erzählt der Zoodirektor. Tebogos Halbbruder nutzte die Chance und trank oft und viel von Moniques Muttermilch - zu viel. „Es bestand die Gefahr, dass das neue Jungtier nicht mehr genug Milch bekommt“, erläutert Zoodirektor Niekisch.

Inzwischen ist Tebogos Milchquelle wieder gesichert, und Reviertierpfleger Gerd Fuchs muss anders als bei vielen kleinen Giraffen zuvor nicht die Handaufzucht übernehmen. „Es ist das 16. Giraffenjunge, das ich betreue“, sagt Fuchs, der bereits seit 39 Jahren Tierpfleger ist. Kleine Giraffen werden von ihrer Mutter bis zu einem Jahr lang gesäugt, fangen aber meist im Alter von drei Wochen an, sich für Grünfutter zu interessieren, wie der Pfleger zu berichten weiß. Ausgewachsen sind sie erst mit etwa drei Jahren.

Sturz ins Leben aus zwei Metern höhe

Bei Giraffen dauert laut Niekisch alles etwas länger. „Die Tragezeit beträgt 14 bis 15 Monate“, sagt er. Bei der Geburt fallen die Giraffenjungen aus etwa zwei Metern Höhe auf den Boden. Tebogo hat aber alles gut überstanden. „Er ist gesund und trinkt viel Milch“, berichtet der Zoodirektor, während Tebogo zu einem kleinen Galopp im Gehege ansetzt. Pfleger Fuchs erklärt: „Er will rennen. Das muss er auch, damit er Muskulatur aufbaut.“ Die Auslaufmöglichkeiten sind wegen des winterlichen Wetters jedoch begrenzt. Nach den Worten des Zoodirektors können die Tiere derzeit kaum hinaus. „Für die Giraffen mit ihren langen Beinen ist die Gefahr, im Schnee auszurutschen, einfach zu groß“, erläutert Niekisch.

Rund ein Jahr lang wird Tebogo noch bei seiner Mutter im Frankfurter Zoo bleiben. „Danach müssen wir ihn an einen anderen Zoo abgeben, da wir hier nicht mehr Giraffen halten können, als wir bereits haben“, sagt der Direktor.

Ab Donnerstag ist das Giraffenhaus wieder geöffnet, so dass auch die Zoobesucher Tebogo anschauen können.