269.000 Briefe aus aller Welt sind in Himmelpfort schon angekommen. Kinder aus 129 Ländern haben geschrieben. Das Postamt hat bis zum 24. Dezember geöffnet.

Himmelpfort. Ehrfürchtig schauen die Kinderaugen den dickbäuchigen Mann mit dem weißen Rauschebart an. Der kennt doch tatsächlich all die kleinen Sünden: Wann man sich mit der Schwester gestritten, die Hausaufgaben nicht gemacht hat oder zur Mama garstig war. Die tiefe Stimme klingt aber ganz vertrauensvoll. Ein klein wenig schüchtern nennen die Mädchen und Jungen ihre Wünsche. Egal wie alt sie sind, in diesem Augenblick glauben die Kinder an den Weihnachtsmann.

Wenige Tage vor dem Fest durften am Dienstag im brandenburgischen Himmelpfort 20 Kinder dem Weihnachtsmann persönlich ihre Wünsche vortragen. Die Deutsche Post hatte sie und ihre Familien in ihre einzige Weihnachtspostfiliale in Ostdeutschland eingeladen. Die Kinder hatten ihre Wunschzettel besonders liebevoll gestaltet.

Für die Mädchen und Jungen, die aus Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt angereist waren, gab es kleine Päckchen mit einer kuscheligen weißen Robbe, ein Mal- Set und Süßigkeiten. Auch der Weihnachtsmann erlebte eine Überraschung: Die siebenjährige Lara brachte ihre Gitarre mit und sang ihm ein Ständchen. Bei so viel Mühe darf sie wohl auf einen fleißigen Weihnachtsmann hoffen.

Seit dem Sommer sind bei ihm die ersten Wünsche eingegangen. Mitte November öffnete dann die Weihnachtspostfiliale in Himmelpfort - und war damit bundesweit die erste. Weitere Filialen gibt es in Engelskirchen (Nordrhein-Westfalen), Himmelstadt (Bayern), in Niedersachsen Himmelpforten, Himmelsthür und Nikolausdorf sowie St. Nikolaus (Saarland).

In Himmelpfort sind bislang sind 269.000 Briefe aus aller Welt eingegangen. Nach Angaben der Post haben Kinder aus 129 Ländern geschrieben. Erstmals kamen auch Wunschzettel von der Elfenbeinküste, aus Malawi, Moldawien und dem Senegal. Da sind die Fremdsprachenkenntnisse vom Weihnachtsmann und seinen Helfern gefordert: In 17 Sprachen antworten sie den Kindern, in diesem Jahr erstmals auch auf Griechisch. Die meisten Wünsche aus dem Ausland kamen aus Taiwan (2000 Briefe) und Polen (1800). Wie schon in den Vorjahren rechnet die Post mit insgesamt 280.000 Zusendungen.

Wer noch nicht geschrieben hat: Noch ist es nicht zu spät. Das Postamt hat bis zum 24. Dezember geöffnet. Als Adresse reicht: „An den Weihnachtsmann“. Offiziell heißt es aber: Weihnachtsmann, Weihnachtspostfiliale, 16798 Himmelpfort.