Karlsruhe. In einem der spektakulärsten Kriminalfälle der vergangenen Jahre ist der Angeklagte Harry Wörz endgültig freigesprochen worden. Der Bundesgerichtshof (BGH) bestätigte gestern ein entsprechendes Urteil des Landgerichts Mannheim. Damit ist der heute 44 Jahre alte Installateur nicht mehr verdächtig, seine frühere Ehefrau 1997 bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt zu haben. Die Frau ist seither schwer hirngeschädigt und kann nicht mehr sprechen. Die Anklage wegen versuchten Totschlags ist somit vom Tisch und Wörz ein freier Mann. Er hatte vier Jahren und sieben Monate im Gefängnis verbracht. Wörz sagte jetzt, es gebe drei Opfer in dem seit 13 Jahren laufenden Verfahren: "Meine frühere Frau Andrea, mein Sohn Kai und ich."

Wörz war nach drei Prozessen im Oktober 2009 vom Landgericht Mannheim vom Vorwurf des versuchten Totschlags freigesprochen worden. Das Gericht hielt den damaligen Liebhaber der Frau, einen Polizisten, für verdächtiger. Gegen diesen Freispruch legten die Staatsanwaltschaft Mannheim und der Vater des Opfers Revision vor dem BGH ein. Vor allem der Vater drängte darauf. Die Bundesrichter folgten dem Antrag nicht.