Der Nager könnte Ikea-Bauprojekt bei Düsseldorf stoppen

Düsseldorf. Er ist etwa 30 Zentimeter groß, hat braun-schwarz-weiß geschecktes Fell und dunkle Knopfaugen: Ein Feldhamster soll sich auf einem 300 000 Quadratmeter großen Grundstück für ein neues Gewerbegebiet im rheinländischen Kaarst bei Düsseldorf verstecken. Da es sich um einen Vertreter einer streng geschützten Art handelt, könnte das Bauprojekt, an dem auch Ikea beteiligt ist, platzen.

Vor fünf Jahren wurde der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) erstmals auf das Tier aufmerksam und sprach sich jetzt gegen den Bau des Möbelhauses aus. Ratsherr Josef Karis (Zentrums-Partei) ist alles andere als begeistert. So hat er für den Finder eines Hamsters oder dessen Baus 1000 Euro ausgelobt. Die Existenz dieses Tieres auf der Fläche müsse erst einmal bewiesen werden. Für ihn war die Planung des Gewerbegebiets ein Lichtblick für die aufstrebende Stadt.

Den BUND kann das nicht überzeugen. Pressesprecher Dirk Jansen sagte dem "Kölner Express": "Herr Karis hat mit diesem Jagdappell eine Straftat begangen. Abgesehen davon ist der Hamster nur eins von 22 geschützten Tieren, dessen Artbestand auf dem Plangebiet nachgewiesen werden muss." Schon in der Vergangenheit hatte der Hamster Bauprojekte gestoppt, unter anderem im Jahre 2001 einen Bau von DaimlerCrysler in Sachsen. Beim Neubau der A 71 in Thüringen mussten zum Schutz der Tiere Querungsröhren eingebaut werden.