Paris. Zehn Jahre nach dem Absturz des Überschallflugzeuges Concorde in der Nähe von Paris mit 113 Toten hat ein Gericht in Frankreich der US-Fluggesellschaft Continental die Schuld an der Katastrophe zugewiesen. Das Urteil zur Ursache des Absturzes, bei dem auch 97 Deutsche (sieben Hamburger) ums Leben kamen, fällte gestern ein Strafgericht in Pontoise bei Paris. Continental muss eine Strafe von 200 000 Euro sowie eine Million Euro Schadenersatz an Air France zahlen.

Ein Continental-Mitarbeiter erhielt 15 Monate auf Bewährung. Ein weiterer Angestellter der Gesellschaft wurde entlastet. Ebenso freigesprochen wurden drei französische Beschuldigte der Gegenseite, denen Nachlässigkeit im Umgang mit bekannten Problemen am Treibstofftank der Concorde vorgeworfen worden war. In dem Verfahren ging es darum, dass eine Continental-Maschine am 25. Juli 2000 beim Start am Pariser Flughafen Roissy-Charles de Gaulle eine Lamelle aus Titan verlor, die wenig später beim Start der Concorde einen Reifen zerschnitt; herumfliegende Teile beschädigten einen Treibstofftank des Überschallflugzeuges, der sich entzündete. Continental hatte versucht nachzuweisen, dass die Concorde schon vorher brannte.

Angehörige der deutschen Opfer hatten für ein Schmerzensgeld in Höhe von rund einer Million Euro pro Geschädigtem schon 2001 auf weitere Forderungen verzichtet.