Nach 162 Tagen im All sind drei Raumfahrer vorzeitig auf der Erde gelandet. Beim Eintritt in die Atmosphäre kam es zu einem Sauerstoff-Druckabfall.

Moskau. Vier Tage früher als geplant und mit einer kurzen Sauerstoffpanne ist eine bemannte Sojus-Kapsel von der Internationalen Raumstation ISS am Freitag sicher auf der Erde gelandet. Wegen eines Druckabfalls in dem Raumschiff mussten die Astronauten Ventile öffnen, um zusätzlichen Sauerstoff zu bekommen. Lebensgefahr habe aber nicht bestanden, teilten Behörden nach Angaben der Agentur Interfax mit. Die drei Raumfahrer berührten plangemäß um 5.46 Uhr MEZ in den kasachischen Steppe den Boden.

Der Kosmonaut Fjodor Jurtschichin, die Astronauten Shannon Walker und Douglas Wheelock hatten 162 Tage im All verbracht und die ISS gegen 2.23 Uhr MEZ verlassen. Grund der vorzeitigen Heimkehr ist eine Sperrung des Luftraums über dem zentralasiatischen Land Kasachstan wegen eines internationalen Gipfeltreffens. Die Raumkapsel schlug einige Dutzende Kilometer von der Stadt Arkalyk entfernt auf. Mit Flugzeugen und Hubschraubern eilten Helfer zur Landestelle, um sich um das Wohl der Raumfahrer zu kümmern.

Ursprünglich hatten diese erst am 30. November die Rückreise antreten sollen. Wegen des Gipfels der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) am 1. und 2. Dezember wurde der Zeitpunkt aber vorverlegt. Zu dem Politiker-Treffen in der Hauptstadt Astana wird auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet.

Für die kommenden drei Wochen werden die beiden Kosmonauten Alexander Kaleri und Oleg Skripotschka sowie der Nasa-Astronaut Scott Kelly allein auf der ISS Wache halten. Die neue Besatzung mit Astronautin Catherine Coleman, Kosmonaut Dmitri Kondratjew und ESA-Raumfahrer Paolo Nespoli aus Italien bereitet sich derzeit im Sternenstädtchen bei Moskau auf ihren Flug vor. Starttermin ist der 15. Dezember auf dem Weltraumbahnhof in Baikonur.