London. Die britische Hauptstadt hat ehrgeizige Seilbahnpläne für ihr Hafengelände. Der Verkehrsbetrieb Transport for London hat jetzt die Baugenehmigung beantragt und hofft darauf, sie im Januar zu bekommen. Spätestens zu den am 27. Juli 2012 beginnenden Olympischen Sommerspielen sollen die mindestens 34 Gondeln rollen. Dann können stündlich 2500 Fahrgäste je Richtung für einen voraussichtlichen Fahrpreis von vier Euro fünf Minuten lang 54 Meter hoch über der Themse schweben und einen einzigartigen Blick auf die Londoner Skyline genießen.

Die 1100-Meter-Strecke wird zwei olympische Austragungsstätten verbinden: Auf der Südseite des Flusses die futuristische Millenniums-Kuppel, die direkt auf dem Null-Längengrad an der Spitze der Greenwich-Halbinsel liegt; sie wird während der Spiele North Greenwich Arena heißen und unter anderem Schauplatz des Basketball-Finales sein. Und am Nordufer, unweit des City Airports, das ExCel-Zentrum, einer der größten europäischen Ausstellungs- und Messekomplexe; dort finden die Box-, Fecht-, Gewichtheber- und Tischtenniswettkämpfe statt.

Der Entwurf des privat finanzierten 30-Millionen-Euro-Projekts sieht zwei Bahnhofstürme von 85 Meter Höhe mit Aussichtplattform und Ladengeschäften sowie mehrere Stützen entlang der Strecke vor. Der elektrische Antriebsmotor wird in der ExCel-Station platziert, die "Garage" für die Zehn-Personen-Gondeln in den Greenwich-Bahnhof.

Die Themse-Seilbahn soll auch nach dem großen Ereignis in Betrieb bleiben. Denn die beiden Londoner Stadtteile sind bisher nur durch überstrapazierte Tunnel verbunden. Eine ursprünglich geplante sechsspurige und 580 Millionen Euro teure Straßenbrücke wurde von den Anwohnern abgelehnt.