Berlin. Sie kämpft gegen Atomkraft - und da scheint ihr jedes Mittel recht. "Feuchtgebiete"-Autorin Charlotte Roche hat sich mit einem unmoralischen Angebot zu Wort gemeldet: Die TV-Moderatorin bietet Bundespräsident Christian Wulff, 51, Sex an, wenn er das Gesetz mit den längeren Laufzeiten für Atomkraftwerke ablehnt. "Ich würde anbieten, mit ihm ins Bett zu gehen, wenn er es nicht unterschreibt", sagte die 32-Jährige dem "Spiegel". Sie habe schon mit ihrem Mann darüber gesprochen, er sei einverstanden. Nun müsse nur noch die "First Lady zustimmen. Ich habe auch Tattoos ..."

Roche spielt auf den Körperschmuck an, den sich Präsidentengattin Bettina Wulff, 37, auf den rechten Oberarm tätowieren ließ. Der Bundespräsident muss noch bis Ende dieses Jahres entscheiden, ob das Atomgesetz rechtmäßig zustande gekommen ist. Es sieht im Schnitt um zwölf Jahre längere Laufzeiten für die deutschen Atomkraftwerke vor.

Charlotte Roche gilt als vehemente Atomkraft-Gegnerin. Vergangene Woche hatte sie beim Protest gegen den Castortransport nach Gorleben auch zum strafbaren "Castorschottern" aufgerufen, dem Entfernen von Steinen aus dem Gleisbett, um die Zugstrecke zu blockieren. Im aktuellen "Spiegel" erklärt Roche auch, was ihren Kampf gegen die Atompolitik der Bundesregierung antreibt. "Angst", so die Autorin, die bei der seriösen Talkshow "3 nach 9" als Co-Moderatorin nach nur vier Monaten wieder aufgab. Es war ihr zu langweilig. Lust an der Provokation wie zum Beispiel eine Lesung zum Thema "Penisverletzungen bei Masturbation mit Staubsaugern" hatte sie schon, als sie ihre ersten Moderationsversuche beim Musiksender Viva startete.