Paris. Ein bewaffneter Mann hat gestern am Firmensitz des Autobauers BMW in Frankreich vorübergehend zwei Angestellte in seine Gewalt gebracht. Als Eliteeinheiten der Polizei sich auf dem Gelände verteilten, gab der Geiselnehmer jedoch auf, ohne dass jemand verletzt wurde.

Der Mann hatte in der Eingangshalle der BMW-Zentrale in Montigny-le-Bretonneux nahe Paris um sich geschossen und eine Telefonistin und einen Verkäufer mit einem Gewehr bedroht. Außerdem soll er versucht haben, die Räume in Brand zu setzen. Die meisten Mitarbeiter konnten jedoch durch Nebeneingänge flüchten.

Die Hintergründe der Tat waren zunächst noch unklar. Seit dem vergangenen Jahr gab es in Frankreich mehrere Fälle von "Bossnapping" - dabei nehmen wütende Arbeiter ihre Chefs gefangen, um Druck auf die Arbeitgeber auszuüben. Teilweise erreichten die Belegschaften dadurch tatsächlich, dass Sparpläne nachgebessert oder Abfindungen aufgestockt wurden.