Spektakuläre Gala, aber Preisträgerin Lady Gaga kam gar nicht

Madrid. Hauptsache bunt. MTV wehrt sich redlich dagegen, in die vollständige Bedeutungslosigkeit abzugleiten. Die Verleihung der Europe Music Awards in Madrid wurde also als Spektakel inszeniert, das sich vorgeblich um die Auszeichnung der größten Talente drehte. Hinter den Preisen steckt aber keine Fachjury, sondern das Votum der europäischen Zuschauer. Und so liest sich die Liste der Preisträger weit weniger spannend, als Pyroeffekte und die gefühlt 25 Outfits der durch den Abend führenden Eva Longoria ("Desperate Housewives") glauben machen wollten.

Lady Gaga wurden in Abwesenheit drei der Trophäen aufgenötigt (Beste Künstlerin, Bester Song, Bester Pop-Act). Auch der zweifache Preisträger Justin Bieber hat von den Buhrufen bei der Bekanntgabe seiner Auszeichnungen als Bester Künstler und Bester Push-Act nichts mitbekommen. Er sandte eine Video-Grußbotschaft.

Das musikalische Feigenblatt der Preisverleihungen des Senders, der das "M" mittlerweile getrost aus seinem Namen streichen könnte, gerät vollends zur Lachnummer, wenn Paramore statt Arcade Fire als beste Alternative-Band ausgezeichnet werden und Kesha statt Plan B den Preis als bester Newcomer mit nach Hause nimmt.