Auch auf dem höchsten Berg ist nun (fast) alles möglich: Ab sofort können Bergsteiger mittels Internet mit der Außenwelt kommunizieren.

Kathmandu. Bergsteiger, die den Mount Everest erklimmen, müssen sich jetzt nicht mehr von der Außenwelt abgeschnitten fühlen. Bis in 5200 Meter Höhe können sie über das Internet Videobotschaften verschicken, E-Mails schreiben oder telefonieren, teilte die nepalesische Telekommunikationsfirma Ncell am Donnerstag in Kathmandu mit. „Heute haben wir vom Basislager des Mount Everest aus erfolgreich den (weltweit) höchsten Videoanruf gemacht“, sagte Ncell-Chef Pasi Koistinen. Das Lager befindet sich nahe dem Dorf Korakshep. Auch die Anwohner sollen von der neuen Internetstation profitieren.

Bislang konnten Bergsteiger auf dem höchsten Berg der Welt lediglich über Satellitentelefone oder mittels eines von einem chinesischen Anbieter installierten Mobilfunknetzes telefonieren. Jetzt können die Gipfelstürmer ein hochmodernes 3G-Highspeed-Internet nutzen und darüber auch Bilder ihres Abenteuers liefern. Die letzten Kilometer bis zum Gipfel in 8848 Meter Höhe werden aber weiter ohne Surfmöglichkeit bleiben.

Ncell ist eine Tochterfirma des schwedischen Unternehmens TeliaSonera, das nach eigenen Angaben auch die weltweit tiefste 3G-Internetverbindung eingerichtet hat. Sie befindet sich in 1400 Metern unter dem Meeresspiegel in einem europäischen Bergwerk. In Nepal haben weniger als ein Drittel der Bevölkerung Zugang zu Telefonnetzen. TeliaSonera will im kommenden Jahr 100 Millionen Dollar (rund 72 Millionen Euro) investieren, damit 90 Prozent der Nepalesen Zugang zu einem Mobilfunknetz haben.