Port-au-Prince. Gut neun Monate nach dem schweren Erdbeben in Haiti sind nach Angaben von Gesundheitsbehörden etwa 140 Menschen vermutlich durch einen Ausbruch der Cholera gestorben. Mehr als 1500 Fälle wurden insgesamt festgestellt. Die Krankheit brach in der Region Artibonite nördlich der Hauptstadt Port-au-Prince aus. Eine endgültige Bestätigung der Cholera-Erreger stand noch aus. Die Krankenhäuser waren mit der Zahl von Patienten überfordert.

Cholera wird vor allem durch verschmutztes Wasser übertragen. Die Darmerkrankung verursacht eine Austrocknung des Körpers und kann innerhalb weniger Stunden zum Tode führen. Bei dem Erdbeben im ärmsten Land Lateinamerikas am 12. Januar kamen bis zu 300 000 Menschen ums Leben. Etwa eineinhalb Millionen leben seitdem in Zeltlagern. Seuchen wurden schon kurz nach der Katastrophe befürchtet. Dies wurde mit massiver Hilfe aus dem Ausland verhindert.