Rom. Sie klettern den nahezu senkrechten Alpa-Gera-Staudamm in Norditalien hinauf, um das Salz von den Steinen zu lecken. Dabei sind die bevorzugten Lebensräume der Steinböcke normalerweise die zentralen und südlichen Alpen. Doch auf der Suche nach lebenswichtigen Mineralen, erobern sie auch noch so unwegsames Gelände. Der Damm bietet eine riesige Verdunstungsfläche für Wasser, das prinzipiell salzig ist. Seine spreizbaren Hufen geben dem Steinbock selbst auf kleinsten Vorsprüngen Halt und machen ihn zum ausgezeichneten Kletterer. Früher galten Blut, Haare und Horn des Tieres als magisch und ihnen wurde eine heilende Wirkung nachgesagt. Darum wurden sie besonders gejagt und waren Mitte des 19. Jahrhunderts vom Aussterben bedroht. Mittlerweile haben sich die Bestände erholt.