Filmstar Sean Connery und seine Frau stehen im Verdacht, an der Costa del Sol in einen Immobilienskandal verwickelt gewesen zu sein.

Málaga. Der britische Filmstar Sean Connery (80), der in Spanien der Steuerhinterziehung verdächtigt wird, hat am Freitag einen Gerichtstermin in Marbella an der Costa del Sol platzen lassen. Er und seine Frau seien zu alt und außerdem gesundheitlich angeschlagen, ließ der frühere James-Bond-Darsteller nach Justizangaben mitteilen. Connery und seine Frau Micheline Roquebrune sollten in einem Prozess in dem südspanischen Nobelbadeort als Beschuldigte vernommen werden. Das Ehepaar steht im Verdacht, dort in einen Immobilienskandal verwickelt gewesen zu sein.

Die Polizei führt die Ermittlungen unter der Bezeichnung „Operation Goldfinger“ - unter Anspielung auf den Titel des James-Bond-Films aus dem Jahr 1964, in dem Connery die Hauptrolle spielte. In der Affäre geht es um die Villa „Malibu“, die Connery einst gehörte und die der auf den Bahamas lebende Schotte später mit großem Gewinn verkaufte.

Der Wertzuwachs soll nach Angaben der Ermittler darauf zurückgegangen sein, dass auf dem Grundstück ein vierstöckiges Gebäude mit Luxuswohnungen errichtet wurde. Bei der Baugenehmigung soll es nicht mit rechten Dingen zugegangen sein. Zudem sollen Millionensummen am Fiskus vorbeigeschleust worden sein. In der Affäre ermittelt die Justiz gegen insgesamt mehr als 20 Verdächtige.

Richter Ricardo Puyol prüft nun, ob der einstige „007“ und seine Frau von einem spanischen Staatsanwalt an ihrem Wohnort vernommen werden können. Zuvor hatte er angedeutet, dass auch ein Haftbefehl möglich sei. Puyol hatte über die britische Botschaft die Anschrift Connerys auf den Bahamas in Erfahrung gebracht und ihm so die Vorladung zukommen lassen. Der Schauspieler und seine Frau hatten bis 1999 regelmäßig an der Costa del Sol Urlaub gemacht.