Birmingham. Puschkin ist berühmt und Adressat vieler Briefe und E-Mails. Doch bei ihm handelt es sich nicht um den 1837 verstorbenen russischen Nationaldichter, sondern um einen strammen englischen Kater. Der zehn Jahre alte Halb-Perser hält die prachtvolle Betkapelle von Birmingham frei von unerwünschten Nagetieren.

Zum Star in seiner Heimat ist er seit dem Besuch eines freundlichen älteren Herrn in Puschkins Kirche geworden: Papst Benededikt XVI. Das Oberhaupt der katholischen Kirche hatte die Birmingham Oratory kürzlich besucht. Als Puschkin des weiß gekleideten Pontifex angesichtig wurde, erhob der Kater ein ungeheures Geschrei und beruhigte sich erst, als sein Herrchen, Bruder Anton Guziel, das Tier auf den Arm nahm und vor den Papst schleppte, der unbedingt wissen wollte, was es mit den tierischen Beschwerden auf sich hat. Benedikt XVI. ist ein geradezu berüchtigter Katzenliebhaber - als Kardinal Ratzinger kümmerte er sich um die maunzenden Streuner von Rom und als Papst hält er selber zwei Katzen im Vatikan.

Puschkin fühlte sich sichtlich wohl in der Gegenwart des Heiligen Vaters, der ihn kraulte, ihm "in Katzendeutsch", wie britische Medien schrieben, versicherte, wie hübsch er sei. Puschkin streckte darauf hin eine Pfote aus, die der Papst freundlich ergriff.

Der Kater, der über Bruder Anton bereits eine lebhafte Korrespondenz mit Ihrer Königlichen Hoheit, der deutschstämmigen Prinzessin Michael von Kent unterhält, hat den Papst jetzt in die Liste der Weihnachtskarten-Empfänger aufgenommen.