New York. Eine Essensbude nach der nächsten reiht sich auf den Straßen von New York an die andere: Hotdogs und Brezel bieten sie feil, Baguettes und Donuts - und neuerdings auch Haute Cuisine.

Ob Kalbskoteletts auf Karottenbrötchen, Pasta in Limonensoße oder Tamarinden-Eis mit einem Hauch Balsamico - es gibt praktisch nichts, was die amerikanischen Asphalt-Gastronomen in ihren Luxus-Buden auf Rädern nicht offerieren würden. Zielgruppe dieser "Sterneküche to go" sind all jene gut betuchten und gern auf Genuss ausgerichteten Menschen, die in der Megametropole inmitten ihres ach so stressigen Berufsalltags keine Zeit zum gemütlichen Schlemmen finden, sich allerdings auch nicht mit ordinärem Fastfood zufriedengeben wollen. Vor allem also Banker und Anwälte aus Manhattan sind es, die mit fleißigem Verzehr von Kürbisbutter oder Holundersirup den Gourmet-Ständen zu ihrem aktuellen Boom verhelfen.

Zum Beispiel Oleg Voss: Der 28-Jährige vertreibt an seiner Bude "Schnitzel & Things" nach eigenen Angaben nur bestes Fleisch, das ausschließlich in Bio-Öl zubereitet wird. Die Schnitzel würden "bis zur Perfektion goldgelb gebraten" und mit frischem Kartoffelbrei serviert. "Hier ist alles Top-Qualität", sagt Voss und verrät seine durchaus beachtlichen Geschäftszahlen: Täglich rund 200 Portionen verkaufe er, für jeweils rund zehn Dollar, also knapp acht Euro. Die New Yorker Straßenrand-Schlemmereien sind also nicht nur neu, sondern bei solchen Preisen durchaus auch noch günstig.