Im Mai musste der Sänger notoperiert werden. Auf der Bühne lobte Bono bei dem Konzert sein medizinisches Team in den höchsten Tönen.

München. Vier Monate nach seiner Notoperation in München hat U2-Sänger Bono sich auf sehr persönliche Weise bei seinem medizinischen Team revanchiert. Der irische Rockstar lud zwölf Ärzte und Krankenschwestern, die ihn in Bayern betreut hatten, zum U2-Konzert in der Landeshauptstadt am Mittwochabend ein. Bono habe sie alle unmittelbar vor Beginn der spektakulären „360 Grad“-Show im ausverkauften Olympiastadion getroffen und ihnen noch einmal gedankt, berichtete der Neurochirurg Jörg-Christian Tonn am Donnerstag. Er hatte den irischen Rockstar im Mai wegen eines Bandscheibenvorfalls , der bereits Lähmungserscheinungen verursacht hatte, im Klinikum Großhadern operiert.

Auch auf der Bühne lobte Bono bei dem Konzert sein medizinisches Team vor rund 75 000 Zuschauern in den höchsten Tönen. „Ohne die guten Ärzte und Krankenschwestern des Universitätsklinikums gäbe es diese Show heute Abend nicht und ich stünde nicht hier“, rief der 50-Jährige. Die Leute neigten dazu, Musik-, Film oder Sportstars als Helden zu feiern, dabei machten sie nur das, was sie lieben. „Wir sind keine Helden, die Krankenschwestern und Ärzte sind die wahren Helden“, sagte der Musiker.

Tonn sagte: „Ich freue mich, dass er seinen Dank auch an das gesamte Personal gerichtet hat, das war sehr schön und entspricht seinem Stil.“ Der Mediziner war erstmals bei einem Konzert der irischen Rockstars dabei: „Es war sehr beeindruckend“, sagte er. Bono präsentierte sich bei der gut zweistündigen Bühnenshow auch körperlich in Bestform. Überraschen konnte dies den Professor nicht: „Er ist hundertprozentig wieder fit“, sagte Tonn und erklärte: „Er hat sich auch an alle Vorgaben sehr genau gehalten und war in der Nachbehandlung sehr diszipliniert.“

Namentlich erwähnte Bono in seiner Danksagung neben Tonn auch den Sportmediziner Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt und „Imke“. Dabei handle es sich um die Assistentin von Müller-Wohlfahrt, Imke Bergmann, die alle Termine der Behandlung und Nachbehandlung für Bono organisiert habe, erklärte Tonn.

Zum Abschluss ihrer „360 Grad“-Tour durch Deutschland sorgte die irische Rockband für Jubelstürme in München. Die vier Musiker machten die Show mit ihrer gewaltigen, raumschiffähnlichen Bühnenkonstruktion zu einer Zeitreise durch die mehr als 30-jährige Bandgeschichte: Klassiker wie „Where the Streets Have No Name“ oder „I Still Haven't Found What I'm Looking For“ standen ebenso auf dem Programm wie Lieder ihres jüngsten Studioalbums „No Line on the Horizon“.

Bono nahm auf die lange Karriere der Band scherzhaft Bezug und sagte, sie existiere inzwischen solange wie das Münchner Oktoberfest, das in diesem Jahr sein 200. Jubiläum feiert. Als weitere Geste an sein Münchner Publikum trug der Sänger bei der Zugabe ein Trikot des FC Bayern, der parallel zum Konzert sein Champions-League-Spiel gegen den AS Rom in der Allianz Arena bestritt. Bono, der eigentlich Paul David Hewson heißt, verkündete auch das Ergebnis: „Bayern: 2, Rom: 0“, rief er unter dem Jubel der Menge.