Barcelona. Aufgewühlte Felder, weggefressene Ernten, sogar Angriffe in den Städten: Der Kampf gegen zu viele Wildschweine treibt nicht nur die Deutschen um. Der spanische Fernsehsender TV3 zeigte Bilder einer Wildschweinfamilie mit drei Jungen in Barcelona. Ein Busfahrer musste eine Notbremsung machen, um die Schwarzkittel nicht zu überfahren. Das Rathaus forderte die Einwohner auf, die Tiere nicht zu füttern und keine Müllbeutel auf den Straßen stehen zu lassen.

Auch in Japan, Australien und dem US-amerikanischen Texas gibt es eine Überpopulation. Der Wildbiologe Ulf Hohmann von der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft im pfälzischen Trippstadt besuchte jetzt eine internationale Wildschwein-Konferenz in Großbritannien. Danach ist die Bekämpfung der Schwarzkittel vielfältig: Während in Australien Gift ausgelegt wird, die Texaner Hubschrauber zur Jagd einsetzen, wurde in Deutschland der Ruf nach der Bundeswehr laut. Der Vorschlag des Präsidenten des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd, Norbert Schindler, rief allerdings deutschlandweit Kritik vor allem von Tierschützern hervor. Schindler hatte drastische Wildschwein-Schäden in der Landwirtschaft beklagt.