Dresden. Wegen des Verkaufs falscher Werke von Konrad Kujau (1938-2000) muss sich eine entfernte Verwandte des Kunstfälschers, der durch seine frei erfundenen Hitler-Tagebücher bekannt geworden war, verantworten. Zu Prozessbeginn vor dem Dresdner Landgericht am Freitag warf die Staatsanwaltschaft der 51-Jährigen Betrug und Urkundenfälschung in mehr als 300 Fällen vor. Sie soll zwischen 2003 und 2006 Billigbilder aus Fernost als Werke von Kujau ausgegeben und die Käufer so um rund 300 000 Euro geprellt haben. Die Angeklagte räumte die Vorwürfe in rund 40 Fällen ein. Sie gab auch zu, Kunden mit "Echtheitszertifikaten" gelockt zu haben. Bei den angeblichen Kujau-Fälschungen bekannter Maler wie Dali oder Klimt handelte es sich nur um billige Massenware etwa aus China. Für die falschen Fälschungen bezahlten Kunden in ganz Deutschland bis zu mehrere Tausend Euro.

Das Gericht stellte der Angeklagten und ihrem Komplizen eine milde Strafe von maximal zwei Jahren auf Bewährung für den Fall eines Geständnisses in Aussicht. Der Richter begründete dies mit einer ansonsten langen Verfahrensdauer. So seien bisher erst 40 Bilder begutachtet worden.