Yaohnanen. In einem abgelegenen Dorf im Pazifikstaat Vanuatu drückt Sikor Natuan, 38, liebevoll ein verblichenes Porträt des britischen Prinzen Philip an seine tätowierte Brust. Erst kürzlich feierte er den 89. Geburtstag des Ehemanns von Queen Elizabeth II., 84. Jetzt bereitet sich Natuan auf die Feiern zum 90. Geburtstag am 10. Juni 2011 vor.

Dass Philip noch nie einen Fuß in sein Dorf gesetzt hat, spielt keine Rolle. Hier in Yaohnanen auf der Insel Tanna, wo die Männer nur einen Penisschutz aus Gras tragen und Marihuana wild wächst, wird der britische Prinz als Gottheit verehrt. Wie alle Einwohner ist Natuan fest davon überzeugt, dass der Brite von seiner Insel kommt. Der in Griechenland geborene Prinzgemahl ist den Legenden zufolge Nachkomme eines Mannes aus dem heiligen Berg Tukosmera, an dessen Fuß das Dorf liegt. In Vanuatu sind Hexerei und Aberglaube noch allgegenwärtig. Und so glauben die Bewohner auch, dass Philip eines Tages zurückkehrt als Heilsbringer, der sie von Krankheit und Tod befreit.

Britische Behörden haben die sonderbare Prinz-Philip-Bewegung untersucht. Ihren Recherchen zufolge könnten sich die Dorfbewohner den Herzog von Edinburgh auserkoren haben, weil er Vanuatu 1971 besuchte.