In Herne hat ein 36-jähriger Mann knapp fünf Jahre unbemerkt mit einer Kugel im Kopf gelebt. Das Projektil sei fünf Millimeter groß gewesen.

Herne/Bochum. Das zu Silverster scheinbar nicht nur Böller und Raketen abgefeuert werden, musste ein 36-Jahre alter Mann aus Herne erfahren. Allerdings mit vier bis fünf Jahren Verspätung. Der Mann lebte seit Silvester 2004 oder 2005, so genau weiß es der 36-Jährige nicht mehr, unbemerkt mit einer Pistolenkugel im Kopf. Woran sich der Mann erinnern kann ist, dass er in einer Silvesternacht angetrunken in der Herner Innenstadt unterwegs war. Dort hatte Herner einen Schlag gegen den Kopf gespürt, dem maß er aber keine große Bedeutung bei.

Als der 36-Jährige in diesem Sommer am Hinterkopf eine Geschwulst entdeckte, schickte sein Arzt ihn zum Röntgen ins Krankenhaus. Der behandelnde Arzt entdeckte einen Fremdkörper unter der Haut, jedoch noch außerhalb des Schädelknochens. Eine Operation förderte schließlich ein knapp fünf Milimeter großes Projektil vom Kaliber 22 zutage.

Die Polizei geht davon aus, dass damals ein Schütze mit einer Waffe das neue Jahr begrüßt hat. „Dabei muss der 35-Jährige, sicher unbeabsichtigt, von dem Geschoss am Kopf getroffen worden sein“, sagte ein Sprecher. Die Kugel werden nun Spezialisten des Bundeskriminalamtes unter die Lupe nehmen. Sie sollen mit einer genauen Untersuchung des Projektils feststellen, ob die Tatwaffe der Polizei bekannt ist. Der Sprecher äußerte sich skeptisch, dass die fahrlässige Körperverletzung noch aufgeklärt werden kann. „Vermutlich nicht“, sagte er.