Duisburg. Die Fahnder gingen konzentriert vor. Sie ließen gleichzeitig mehrere Objekte des Loveparade-Veranstalters Rainer Schaller und zweier Sicherheitsfirmen in Berlin, Duisburg, Essen und Köln sowie im bayerischen Taufkirchen und im fränkischen Schlüsselfeld, dem Firmensitz von Schallers Sportstudiokette, durchsuchen. Ihr Ziel: Sicherung von "Daten über die Organisationsstruktur", "Auftragsunterlagen" und "Personaldaten" über die Loveparade in Duisburg, die vor vier Wochen mit 21 Toten ein tragisches Ende nahm.

"Der Spiegel" berichtet zudem von neu aufgetauchten Dokumenten der Stadt Duisburg, die belegen, dass sich die Polizei von den Organisatoren der Loveparade getäuscht fühlte, denn Experten hatten bereits Wochen vor der Veranstaltung vor Staus auf den Wegen zum Veranstaltungsgelände gewarnt und die Werbung mit hohen Zuschauerzahlen scharf kritisiert.

Der Düsseldorfer Polizeidirektor Jörg Schalk prangerte bereits am 18. Juni das Konzept des Veranstalters an. In einem Protokoll sagt er laut "Spiegel", dass die öffentlichen "Aussagen des Veranstalters erheblich von denen abweichen, die in den Sicherheitsbesprechungen genannt wurden".