Nairobi. Afrikas höchster Gipfel dürfte mit knapp 5900 Metern vermutlich für die Mehrzahl der Menschen ein nie zu erreichendes Ziel sein. Jemand, der nicht mindestens zwei gesunde Beine hat, sollte also besser gar nicht erst mit dem Gedanken spielen, jemals auf den Kilimandscharo in Tansania zu klettern. Kirk Bauer, 62, Neil Duncan, 26, und Dan Nevins, 37, schafften es trotzdem nach ganz oben - zwei auf nur einem gesunden Bein und einer Prothese, Nevins auf zwei Prothesen.

Sechs Tage haben die drei Amerikaner, die in verschiedenen Kriegen gekämpft haben, benötigt, um auf den Gipfel zu steigen. Üblich sind drei bis vier Tage. Doch Bauer, Duncan und Nevins trieb nicht allein der persönliche Ehrgeiz. Sie wollten ein Zeichen setzen. "Die Botschaft, die wir in die USA tragen wollen, ist: Welche Behinderung du auch hast, du kannst aktiv sein", sagte Bauer, Geschäftsführer einer US-Veteranenorganisation. Neil Duncan hatte bereits 2009 den Aufstieg versucht, war aber an einer unausgereiften Planung gescheitert. Nevins bekam an einem seiner Stümpfe ein Druckgeschwür, erkrankte an hohem Fieber. Auf dem Rückweg wurde er getragen.