In der Nacht auf Sonntag haben Schlammlawinen und Überschwemmungen die Stadt Zhouqu überflutet. 1.042 Menschen werden noch vermisst.

Peking. Nach den verheerenden Erdrutschen in China hat sich die Zahl der Toten auf 702 mehr als verdoppelt. 1.042 Menschen werden noch vermisst, teilten die Behörden am Dienstag mit. Im besonders schwer betroffenen Bezirk Zhouqu zogen Retter mehr als 50 Stunden nach den Erdrutschen einen 52 Jahre alten Mann aus den Trümmern eines eingestürzten Hauses. Die Behörden forderten die Helfer auf, ihre Anstrengungen zu verstärken, um verschütteten Menschen das Leben zu retten.

Nach heftigen Regenfällen waren am Sonntag im tibetischen Teil der Provinz Gansu mehrere Erdrutsche niedergegangen. Später stürzten die Wasser- und Schlammmassen eines Flusses zu Tal und brachen über die Bezirksstadt und mehrere Dörfer herein.

Am Sonntagabend hatte Ministerpräsident Wen Jiabao das Katastrophengebiet besucht und sich ein Bild von der Lage gemacht. „Um die Leben derjenigen zu retten, die unter den Trümmern verschüttet sind, ist jetzt der entscheidende Zeitpunkt gekommen“, zitierte die Nachrichtenagentur Xinhua den Regierungschef.

Auch in anderen Landesteilen Chinas haben die Menschen mit sintflutartigen Regenfällen und Erdrutschen zu kämpfen. Nach Angaben der Behörden starben in diesem Jahr bereits mehr als 1 500 Menschen durch Überschwemmungen, hunderte würden noch vermisst und mehr als 1,4 Millionen Häuser wurden zerstört. Mindestens zwölf Millionen Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.