Der Hund von Prinz Henrik ist als Wadenbeißer bekannt. Trotzdem muss er keinen Maulkorb tragen

Kopenhagen. Sie heißt Evita, ist zwölf Jahre alt und eine Dackeldame. Ihr Herrchen, Prinz Henrik, 75, von Dänemark, ist so stolz auf sie, dass er sogar Gedichte über sie geschrieben hat. Aber Evita kann auch anders, als nur mit treuem Dackelblick den Prinzen zu verzaubern. Vor allem Soldaten der Königlichen Leibgarde fürchten den Hund. Denn Evita hat es auf sie abgesehen. Schon dreimal hat sie einen Soldaten gebissen, einen davon so schlimm, dass er drei Wochen krankgemeldet war. Und nun hat sie wieder zugeschlagen. Opfer Frederik Lilja: "Ich stand Wache vor dem Schloss. Plötzlich sprang mich der Hund von hinten an und biss zu."

Allerdings hat Evitas Schwäche für Soldatenbeine nun die Dänen auf die Barrikaden gebracht. Seit Anfang des Monats gibt es in Dänemark ein strenges Kampfhundegesetz, Welpen müssen sogar eingeschläfert werden. Kaum jemand kann deshalb nachvollziehen, warum ein chronisch beißender Dackel ohne Maulkorb und Leinenzwang weiterleben darf.

Stig Elling, ein bekannter Reiseunternehmer, hat sogar einen offenen Brief an den Hof geschickt. "Ich finde es empörend, dass ein Hund immer wieder beißen darf, ohne dass sein Besitzer die Konsequenzen zieht." Falls Henrik seine Hündin nicht die Leviten liest, könnte sich Elling sogar eine Demonstration vor dem Schloss vorstellen. "Ich bin mir sicher, dass es viele Leute gibt, die da mitmachen würden."