München. Die Kontakte des französischen Mittelfeldspielers des FC Bayern München, Franck Ribéry, 27, zu einer minderjährigen Prostituierten könnten nun auch in München ein juristisches Nachspiel haben. "Wir prüfen, ob ein Ermittlungsverfahren einzuleiten ist", sagte gestern die Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I, Barbara Stockinger. Wegen der Vorwürfe läuft bereits in Frankreich ein Ermittlungsverfahren gegen den französischen Nationalspieler.

Ribéry gibt zu, Sex mit dem Mädchen gehabt zu haben, er hatte es aber nach eigenen Angaben für volljährig gehalten. Die Prostituierte Zahia D. hatte ausgesagt, der Bayern-Star habe sie zu seinem 26. Geburtstag im April 2009 von Paris nach München einfliegen lassen und mit ihr Sex in einem Luxushotel gehabt.

Die Münchner Ermittler wollen nun die Erkenntnisse der französischen Behörden ansehen. Ribéry könne nicht zweimal wegen desselben Sachverhalts beschuldigt werden. Sollte es in Deutschland zur Anklage kommen, droht dem Fußballer eine höhere Strafe als in seinem Heimatland: Während dort die Höchststrafe bei drei Jahren Haft liegt, wird in Deutschland Sex mit einer minderjährigen Prostituierten mit bis zu fünf Jahre Haft geahndet.

Gestern meldete sich auch Karl-Heinz Rummenigge von Ribérys Klub Bayern München zu Wort. Der Verein mache sich über den Ausgang des Verfahrens Sorgen. "Ich glaube, das ist eine politisch motivierte Geschichte wegen des schlechten Abschneidens der französischen Nationalmannschaft bei der WM. Ribéry soll zum Sündenbock gemacht werden".