Ein zehn Meter langer Koloss kracht auf eine Yacht. Die Segler kommen mit einem Mastbruch und der Glattwal mit dem Schrecken davon

Kapstadt. So war die Walbeobachtung nicht gedacht: Mit voller Wucht ist gestern Nachmittag ein über zehn Meter langer Glattwal vor der südafrikanischen Küste mit einem Hechtsprung auf einer Yacht gelandet und zerschmetterte den Mast.

Der Meereskoloss, der für seine schlechte Sehkraft bekannt ist, hatte das etwa gleich große Segelboot wohl für einen Artgenossen gehalten. Die beiden erfahrenen Segler, Paloma Werner von der Kapstädter Segel-Akademie und der Segellehrer Ralph Mothes, berichten, dass das Tier zunächst 100 Meter vor ihrem Boot auftauchte und mit seiner Schwanzflosse auf das Wasser schlug. Dieses Verhalten ist nach Meinung von Meeresforschern typisch für das Kommunikationsverhalten unter Walen.

Dann jedoch stieg es plötzlich aus dem Ozean auf und krachte auf die Yacht. "Gott sei Dank hatten wir ein Boot aus Stahl." Die beiden Walbeobachter hatten aber Glück im Unglück, sie kamen mit einem Schrecken davon. Aber auch das mächtige, etwa 400 Tonnen schwere Säugetier entschwand dann offensichtlich ohne erkennbare Verletzung im Meer. Außer einem Materialschaden von rund 15 000 Euro ist damit bei diesem Segelabenteuer niemand wirklich zu Schaden gekommen. Die Fotos wurden von einem anderen Segelboot, das sich in der Nähe befand, aufgenommen.

Die südafrikanische Naturschutzbehörde hat eine Untersuchung des Vorfalls angeordnet. Es bestehe der Verdacht, dass die Walbeobachter dem Tier zu nahe gekommen waren - vorgeschrieben ist eine Mindestdistanz von 300 Metern.