Mit der Unterstützung von Aussteigern gelingt der italienischen Polizei die Festnahme von 67 Mitgliedern der kriminellen Organisation 'Ndrangheta.

Rom. Im Zuge einer Großrazzia unter dem Namen "Santa Tecla" konnte die Polizei 67 mutmaßliche Mitglieder der europaweit gefürcheten Mafiaorganisation 'Ndrangheta festnehmen. Ebenfalls stellte sie Besitztümer im Wert von 250 Millionen Euro sicher. Der Einsatz habe den Clan der Ortschaft Corigliano Calabro „zerschlagen“, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Neben der Mitgliedschaft wird den Verdächtigen Erpressung sowie Handel und Missbrauch von Drogen vorgeworfen. Ermöglicht haben den Einsatz vornehmlich Aussteiger des Clans, die der Polizei den Aufenthaltsort mitteilten. Erst vergangene Woche hatte die italienische Polizei einen Großeinsatz gegen die 'Ndrangheta bekannt gegeben, den größten seit 15 Jahren. Dabei waren mehr als 300 Verdächtige festgenommen worden.

Die Razzia erfolgte auf Anordnung der Staatsanwaltschaft von Catanzaro in mehreren Regionen, vor allem aber im süditalienischen Kalabrien, der Heimat der 'Ndrangheta, sowie in der norditalienischen Lombardei mit ihrer Wirtschaftsmetropole Mailand.

Die 'Ndrangheta hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zur stärksten und gefürchtetsten Mafiagruppe Italiens entwickelt. Der Jahresumsatz, den die Organisation mit Drogen- und Waffenhandel, Prostitution und Erpressung macht, wird auf rund 44 Milliarden Euro (2007) geschätzt.